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27.11.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Stone Sour

Stimmgewalt in der Box

​​Am gestrigen Sonntag, den 26. November 2017, ließ das den Atelier die Luxexpo The Box bespielen. Stone Sour kamen vorbei, als Vorband war The Pretty Reckless mit dabei. Die Fans folgten dem Ruf in Scharen, das Konzert war ausverkauft. hunderttausend.de war mit der Kamera dabei. 

 
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​​So richtig bekannt ist Corey Taylor vor allen Dingen als Sänger von Slipknot, auch wenn man da sein Gesicht nicht sieht. Gute Laune und eine beeindruckende Bühnenpräsenz gepaart mit einer gehörigen Stimmgewalt ließen das Konzert von Stone Sour in Luxemburg zum Fest für die Fans werden. 

Die Location bleibt allerdings ​​​​insbesondere wegen des leichten Staus bei An- und Abfahrt, sehr langen Schlangen für beide Geschlechter vor den wenigen Sanitäranlagen und Plastikbecherchaos am Boden wegen mangelndem Pfandsystem in eher schlechter Erinnerung. Aber es ist halt eigentlich eine Messehalle und keine Konzertlocation im eigentlichen Sinne. 

Dafür wusste man wenigstens musikalisch zu überzeugen. Den Anfang machte The Pretty Reckless. Bekannt ist die Band vor allem für die Frontsängerin Taylor Momsen, die als Schauspielerin und Model ihre Karriere startete. Als Cast von Gossip Girl wurde sie insbesondere einem jungen Publikum ein Begriff. 2009 begann sie mit The Pretty Reckless Musik zu machen und fiel insbesondere in der Yellow Press durch ihr provokantes Äußeres - Strapse, abgeklebte Nippel und der ein oder andere Po-Blitzer waren keine Seltenheit. Inzwischen liegt der Fokus eher auf der Musik und die zierliche blonde Frau kann tatsächlich mit einem relativ beeindruckenden Gesang aufwarten. Der Alternative-Rock kam entsprechend gut an, wobei die Pausen zwischen den Songs im doch sehr dunklen Saal jedes Mal so wirkten, als wäre das Set gerade schon kommentarlos beendet worden. Im Endeffekt lieferten die US-Amerikaner aber eine gut einstündige Show ab. 

Pünktlich um 21 Uhr ging es mit Stone Sour dann weiter. Mit Taipei Person / Allah Tea legten die fünf Herren direkt mal ein Brett auf die Bühne und sollten noch einige folgen lassen. Corey Taylor growlte und wechselte zwischen Klargesang spielerisch hin und her, Funken sprühten in den Himmel und der Sänger hatte sichtlich Spaß dabei, die Konfetti-Kanone ins Publikum abzufeuern. 

In seinen Ansagen ließ er die Fans spüren, dass man hier eine große Familie ist - verbunden durch die Musik. Insbesondere das vordere Drittel ging zu den Klängen der Amerikaner ordentlich ab, was mit der Entfernung zur Bühne allerdings abnahm. Neben headbang-einladenden Songs wie Cold Reader oder 30/30-150 wurden auch ruhigere Töne angeschlagen. Bei Hesitate verhaspelte sich Corey erstmal im Text, weswegen der Song neu begonnen wurde, gefeiert wurde das Lied trotzdem, ebenso wie zum Ende des Sets der Klassiker Through Glass, bei dem wohl die gesamte Halle mitsang. Zur Zugabe ging es dann nochmal ordentlich ab: Gone Sovereign, Absolute Zero und Fabuless bildeten den passenden Abschluss für ein energiegeladenes Konzert mit einem beeindruckenden Corey Taylor, der die Massen definitiv zu begeistern wusste. 

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