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13.10.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Silverstein live

Helden der Jugend

​Am Mittwochabend war es ziemlich kuschelig im Mergener Hof: Das Silverstein-Konzert im Rahmen der For The Fans-Tour war schon lange ausverkauft und entsprechend voll zeigte sich der Röhrenkeller. Eine Reise in die Vergangenheit mit den Helden der Jugend. 

 
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​2005 landeten die Kanadier mit My Heroine einen riesigen Hit, das dazugehörige Album Discovering the Waterfront war für so manchen Jugendlichen der Anstoß, der in Richtung Emo fehlte. Viele haben mit den Jahren Silverstein aus den Augen verloren, aber die Band ist immer noch aktiv und weist entsprechend weitere Alben auf. Bei der aktuellen Clubtour durch Deutschland werden sie von Trash Boat aus UK begleitet. Pünktlich um 20 Uhr legten die Briten mit Pop-Punk los und spielte vornehmlich Songs des 2016er Debütalbums Nothing I Write You Can Change What You've Been Through. Leider schien der Sänger Tobi Duncan gerade bei den letzten Songs ein paar Probleme mit seinem In Ear-Monitoring gehabt zu haben, denn zwischendurch klang es doch etwas schief. Insgesamt jedoch 30 nicht zu verachtende Minuten, die bereits gut besucht waren. Trash Boat zeigte sich auch glücklich darüber, dass  viele Leute schon für die Vorband gekommen waren obwohl sie in Deutschland (noch) nicht bekannt sind. 

Um 21 Uhr ist es dann Zeit für Silverstein. Gleich zu Beginn: Die Setlist ist in jeder Stadt anders, ein wohldosiertes Gemisch aus alten und neuen Songs, mit Hits wie dem neuen Ghosts oder den älteren Songs Always and Never oder Already Dead. Dadurch war sowohl für das gemischte Publikum aus Fans aus 2005er Tagen als auch für die Jüngeren, die die Band über die aktuelleren Alben kennengelernt haben dürften, etwas dabei. Die Laune war ausgelassen, das Kellergewölbe warm und stickig. Vorne wurde zu den altbekannten wie neuen Post-Hardcore-Klängen gemosht und gerade Sänger Shane Told suchte immer mal wieder den Kontakt mit dem Publikum. Knapp 70 Minuten dauerte der Gig, der mit dem Klassiker My Heroine endete, der A-Capella von den Fans gesungen schon ein wenig Gänsehaut über die Arme krabbeln ließ. 

Ein rundum gelungener Abend mit gut aufgelegten Bands, die die Energie in dem kleinen Club direkt ins Publikum übertrugen. 

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