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21.07.2016 Vincenzo Sarnelli Vincenzo Sarnelli
Silverstein in der Garage

Aus Emo werde Post-Hardcore

Am gestrigen Mittwoch stand die kanadische Band Silverstein auf der Bühne der Garage in Saarbrücken. Die Band zeigte, weshalb sie mittlerweile seit 16 Jahren auf den vielen Bühnen in aller Welt unterwegs ist. Doch fast noch beeindruckender war die eine der Vorbands. Mit Being as an Ocean eröffnete eine der angesagtesten Bands der Hardcore-Szene für den Hauptact. 

 
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Ebenfalls dabei war die deutsche Band Today Forever aus Kassel. Mit viel enthusiasmus und Energie war die Band ein guter Opener für einen durchaus harten Konzertabend. Hardcore, wie man ihn erwartet. Krachende Gitarren, ein Sänger, der shoutet und gröhlt wie es sich gehört und Anspruch an Lyrics uns Inhalt. Guter Auftakt. 

Mit Being As An Ocean hatte sich Silverstein einen absoluten Top-Act als Vorband eingeladen. Und die Band aus Kalifornien zeigte einen starken Auftritt. Mit einer wahnsinnigen Energie, treibend, immer nach vorne, aber gleichzeitig einschmeichelnd und auf den Punkt, dass es den Schreiber ins Schwärmen kommen lässt. Die Band zeigt, was heutzutage im Hardcore alles möglich ist. Post-Harcore, Melodic-Hardcore, Metalcore, Screamo - Es ist völlig egal wie man es nennt. Es ist einfach ein absolut starker Mix. Hier trifft Seele auf Verstand. Being As An Ocean ist eine der großen Hoffnungen des Hardcore-Bereichs. 

Als dann der Hauptact des Abends Silverstein die Bühne betrat, gab es im Publikum kein Halten mehr. Die Band um Sänger Shane Told (Foto) zeigte sich spielfreudig aufgelegt. Die gute Laune auf der Bühne war zu jedem Zeitpunkt sichtbar. Da schaukeln sich die Gitarristen Richard McWalter und Josh Bradford zu starken Gitarren-Soli gegenseitig hoch nur um sich dann am Ende gegenseitig die Hand zu schütteln und zu einem starken Auftritt zu gratulieren. Das war wohl nicht so geplant gewesen, zumindest waren die anderen Bandmitglieder kurz überrascht ob der Tatsache, dass die Gitarren urplötzlich verstummten. Alle mussten lachen. Starke Performance, die etwas darüber hinweg hilft, dass auch die Band-Mitglieder mittlerweile älter geworden sind, als diejenigen die einst die Texte geschrieben haben. Der berühmteste Song “My Heroin“ erscheint so pubertär, wenn man betrachtet, dass dort eine gestandene Band auf der Bühne steht, deren Mitglieder mittlerweile die Mitte 30 erreicht haben. Und dennoch: Es macht bis heute Spaß die Vorreiter des Emo-Core,auf der Bühne zu sehen. 

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