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06.01.2017 Vincenzo Sarnelli Veranstalter
Römerstrom Gladiators Trier

Zuhause ist es halt am schönsten

​Mit dem Heimspiel gegen die Dresden Titans am 07. Januar in der Arena Trier startet für die Römerstrom Gladiators Trier die heiße Phase der Saison in der Pro A, der zweiten Basketball Bundesliga. Die Hinrunde verlief nicht immer zur Zufriedenheit des Teams rund um Trainer Marco van den Berg. Für die Rückrunde haben sich die Gladiators vor allem eines vorgenommen: Die Auswärtsschwäche überwinden. 

 
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​Es war schon etwas überraschend zu sehen, am 16. Oktober 2016. Immer wieder schaufelte Randal Holt von den Dresden Titans den Basketball von jenseits der 3er-Linie in den Korb der Gladiators. 31 Punkte holte der US-Amerikaner für sein Team beim Heimsieg gegen die Moselstädter damals. Nicht nur, dass es der erste Sieg der Dresdener in der Saison war, zeigte es auch deutlich die Schwäche der Gladiators Trier in der ersten Halbserie auf. Während das Team von Marco van den Berg zuhause stark aufspielte und nahezu ungeschlagen blieb, zeigten die Gladiatoren auswärts Nerven. So einfach es sich die Gladiators zuhause gemacht haben, mit eindrucksvollen Blow-Out-Siegen gegen Heidelberg und Baunach zum Beispiel und insgesamt sechs Siegen in sieben Heimspielen, so schwer taten sie sich auswärts in der laufenden Saison. Nur zwei Siege in neun Spielen sind eindeutig zu wenig, wenn man sicher in die Playoffs kommen will. Denn da will man wieder hin. 

Wenn man den Blick insgesamt auf das Jahr 2016 zurück wirft, dann denkt man vor allem an diese Playoff-Zeit und das Viertelfinale gegen Kirchheim, wo die Gladiatoren unerwartet drei Spiele hintereinander für sich entscheiden konnten. Ein Zeichen, dass der Trierer Basketball auch nach der schweren Insolvenz der TBB Trier und dem damit verbundenen bitteren Gang in die zweite Liga, noch immer unter den Lebenden weilt. Und jetzt? Neue Saison, neues Glück? Auch in der vergangenen Saison lagen die Gladiatoren zum Ende der Hinrunde auf Rang Neun. In dieser Saison ist es Platz acht und damit der letzte Playoff-Platz. Bis heute gilt die Losung von Marco van den Berg, die mittlerweile als eine Art Mantra vor sich her getragen wird, dass er am Ende der Saison den besten Basketball spielen will. 

Das diese Aussage bis heute Bestand hat, zeigt auch, dass die Trierer nach wie vor an das vor der Saison ausgegebene Ziel, nämlich der erneute Einzug in die Playoffs, glauben. Bei van den Berg klingt das so: "Wir wollen besseren Teambasketball spielen als in der Hinrunde und unsere Heimstärke mitnehmen. Wir müssen auch auswärts mit breiter Brust auftreten." Doch einfach wird das nicht. Die Gladiators sind in dieser Saison immer wieder von Verletzungen geplagt. Nie stand dem holländischen Coach der gesamte Kader zur Verfügung. Auch zum ersten Heimspiel fehlt mit Jack Eggleston, der sich im letzten Heimspiel einen Mittelfußbruch zugezogen hatte, ein Leistungsträger sicher. Ersatz gab es dafür in der Weihnachtspause keinen. Der kommende Gegner Dresden hat sich da schon ganz anders verstärkt. Unter dem neuen Coach Liam Flynn haben die Titans mehr Struktur in ihr Spiel gebracht. Mit Jeremy Dunbar, der von Phoenix Hagen aus der ersten Bundesliga nach Dresden gewechselt ist, und Marqueze Coleman aus den USA, haben die Dresdner das Ziel Klassenerhalt klar angepeilt, auch wenn sie derzeit noch den letzten Platz inne haben. Beim Heimteam sind neben den Langzeitverletzten Eggleston und Thomas Henkel auch Kilian Dietz, Ryan Nicholas und Thomas Grün fraglich. Keine einfach Situation für die Trierer, zumal die Erwartungen vor allem zuhause hoch sind. Deshalb konstatiert Power-Forward Johannes Joos im Vorbericht: "Wir dürfen Dresden auf keinen Fall unterschätzen. Das Spiel am Samstag ist der Auftakt in die entscheidende Phase der Saison. Nach der Niederlage im Hinspiel haben wir außerdem noch eine Rechnung mit den Titans offen". 

Doch nicht nur auf dem Parkett war es eine turbulente erste Saisonhälfte. Mitte Dezember wurde der bisherige Manager Michael Lang verabschiedet. Er scheidet aufgrund privater Gründe aus. Ersatz war schnell gefunden. Mit Alexander Meilwes konnte ein basketballerfahrener Manager nach Trier gelotst werden, der bis 2015 noch die Artland Dragons in der BBL geführt hatte. Es wird spannend sein zu sehen, wie Meilwes die Gladiatoren nun für die Zukunft ausrichten wird. Der Anspruch in Trier unter Sponsoren und Fans ist nicht klein. Die Erfolge der letzten Saison konnten nicht wirklich in die neue Saison transportiert werden, zumindest was die Auslastung der Arena Trier anbelangt. Es gilt weiterhin Vertrauen aufzubauen. Der Etat ist derzeit deutlich zu klein um das Ziel Aufstieg anvisieren zu können. Eine große Aufgabe für das Jahr 2017 dürfte daher zur kommenden Saison eine Steigerung sein.

"Am Ende der Saison wollen wir unseren besten Basketball spielen", sagte Marco van den Berg schon 2015. Nun will er diese Losung erneut wiederholen und die Gladiators in die Playoffs führen. Und vielleicht schaffen es die Trierer Fans durch gute Präsenz, auch bei den Auswärtsspielen etwas Heimspielatmosphäre auf fremdem Parkett zu schaffen. Denn Zuhause ist es halt immer noch am schönsten. 

Tip-Off zur Partie gegen die Dresden Titans ist um 19:00 Uhr. Die RÖMERSTROM Gladiators übertragen die Partie sowohl auf dem OK54 Bürgerrundfunk als auch auf www.sportdeutschland.tv. Karten für die Heimspiele gibt es in der Geschäftsstelle, bei Ticket-Regional und bei Voyages Emile Weber. Zusätzlich ist auch eine Rückrunden-Dauerkarte für alle Interessierten verfügbar. Diese ist in der Geschäftsstelle in der Arena Trier erhältlich.

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