Film der Woche
16.11.2016 hunderttausend.de  
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Willkommen im magischen Amerika

​Fünf Jahre nach dem letzten Harry Potter-Film und fast eine Dekade nach Veröffentlichung des siebten Bandes der Romanreihe kehrt die magische Welt der Joanne K. Rowling zurück auf die Kinoleinwände. Mit dem Spin-Off "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" erschafft die Britin eine neue Komponente ihres Potter-Universums. Ab dem 17. November ist der Film der Woche in den Kinos zu sehen. 

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Gemeinsam mit Newt Scamander, einem begabten Zauberer und magischen Zoologen, geht die Reise 1926 nach New York. Hier soll eigentlich nur eine Zwischenstation eingelegt werden, denn der junge Zauberer setzt sich für bedrohte phantastische Tierwesen ein und versucht diese in sicheren Gebieten wieder anzusiedeln. Diese leben in seinem magischen Koffer, den er am Zoll vorbeischleusen kann. Dummerweise wird dieser jedoch vertauscht, sodass ein NoMajs (das amerikanische Äquivalent zu Muggel) in den Besitz des Koffers gelangt. Jacob Kowalski setzt aus versehen einige der Tierwesen frei, sodass die beiden sich gemeinsam und mit Hilfe der Schwestern Porpentina und Queenie Golstein auf die Suche nach den Entflohenen machen. Erstere arbeitet dabei für die MACUSA, ein Gegenstück zum britischen Zaubereiministerium, während die Schwester eine Legilimens, eine Gedankenleserin, ist. Doch dies ist nicht die einzige Aufgabe, der sich das Quartett stellen muss. Die Zaubererwelt in den USA hat sich ganz anders entwickelt als in Europa und so müssen sie sich auch gegen Percivall Graves und Seraphina Picquery von MACUSA zur Wehr setzen, ebenso wie gegen die Anführerin der Second Salemers, Mary Lou. Außerdem beherbergt der magische Koffer des Newt Scamander noch einige Überraschungen und Besonderheiten, mit denen kaum jemand gerechnet hat. 

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Das dünne Sachbuch, titelgebend und aus der Feder Rowlings, war bei seinem Erscheinen 2001 eher ein kleines Schmankerl für die Potter-Gemeinde, das einen Teil der Magierwelt real erscheinen ließ, schließlich hielt man quasi ein Unterrichtsbuch in Händen. Daneben lernt man einige magische Wesen sowie deren Besonderheiten kennen, die in den Harry-Potter-Bänden entweder gar nicht oder nur am Rande vorkommen. Jetzt also nutzt Warner den Stoff, um daraus ein Spin-Off zu machen und tatsächlich sollen am Ende fünf Filme entstehen, die den Zeitraum von 1926 bis 1945 abdecken werden. Für das Drehbuch der "Phantastischen Tierwesen" ist J.K. Rowling selbst verantwortlich, was, wie auch filmstarts.de schreibt, sein übriges für den Fluss der Story tut, neben der Tatsache, dass es keine konkrete Buchvorlage gibt. Es fühle sich nicht so an, als bekäme man nur ein "gehetztes Best-Off der Romanvorlage". Alles wäre ineinander schlüssig, auch wenn manche Szenen sich etwas zögen, was allerdings vermutlich der Vorbereitung auf die kommenden Teile geschuldet wäre.
Die Besetzungsliste wird gelobt, insbesondere Eddie Redmayne als Newt Scamander, der "die perfekte Besetzung ist, denn unter seiner verschmitzten, vielleicht sogar ein wenig naiven Abenteuerlust schimmern immer auch eine tiefe Verletzlichkeit und ein profundes Wissen um die Abgründe dieser Welt durch." Denn eben dies macht auch Rowlings Werk aus, wie man bereits in diversen Harry Potter-Filmen merken konnte: Nicht nur die faszinierende magische Welt wird hier gezeigt, sondern darin enthalten sind auch kritische Anmerkungen auf das aktuelle Zeitgeschehen. All dies und noch vieles mehr, voran die liebevoll in Szene gesetzten phantastischen Tierwesen, machen den Film empfehlenswert, auch wenn teilweise eine zu schematische Herangehensweise der Autorin und ein zu flaches Finale bemängelt werden.

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Warner Bros

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