Die Kanadierin Peaches gilt als wegbereitend für die Electroclash-Bewegung. Ihre Texte direkt, provozierend, derb, ihre Bühnenshow ein großes Spektakel mit abgefahrenen Kostümen - nicht umsonst zählt sie bereits seit ihrer ersten Platte im Jahr 2000 zu einer der Lichtgestalten im Geschlechterkampf. Und so verwundert es auch nicht, dass das Konzert erst um 22 Uhr beginnt, die Fans vorwiegend weiblich sind und nur einige Männer darunter sind. (Stoff-)Brüste, Vagina-Hüte, Schamhaar, Riesen-Penis - bei Peaches werden geschlechtsspezifische Rollenmuster hinterfragt.
Auf der Bühne ist sie gemeinsam mit zwei Tänzerinnen zu sehen, die Beats kommen vom Band und gemeinsam liefern sie eine sehenswerte Show ab, bei der prüde Menschen mit Schamröte im Gesicht die Augen abwenden würden. Doch Peaches will nur spielen und mit Humor werden die Geschlechterrollen umgekehrt in dieser übersexualisierten Show mit den eingängigen Elektrosounds. Insgesamt gute anderthalb Stunden dauert der Gig, mit etlichen Kostümwechseln und natürlich ihren bekannten Songs wie "Fuck the Pain Away" oder "Dick in the Air", aber auch viel vom aktuellen Album Rub.
Nächste Woche ist beim OMNI-Festival übrigens Judith Holofernes solo zu Gast.