Interviews
20.09.2017 Julia Nemesheimer  
Papa Roach

"Wärmt euch schon mal auf!"

​Am 02. Oktober 2017 kommen Papa Roach in die Rockhal nach Luxemburg. Die Band, die in den späten 90ern mit der Nu Metal-Welle und ihrem größten Erfolg Last Resort und dem dazugehörigen Album Infest weltweit berühmt wurden, legen mit Crooked Teeth ihr neuntes Studioalbum vor. hunderttausend.de hat sich mit Bassist Tobin Esperance im Vorfeld unterhalten.

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​hunderttausend.de: Hi Tobin, Gratulation zu eurem neuesten Album Crooked Teeth! Einige Monate nach der Veröffentlichung und vielen positiven Kritiken, wie fühlt es sich an?

Tobin Esperance: Wunderbar, es fühlt sich großartig an. Die Fans und Kritiker mögen es und wir spielen die neuen Sachen gerne live. Für uns als Band ist es ein positives Gefühl.

Mit dem neuen Album seid ihr quasi zu euren Wurzeln zurückgekehrt – wie ist das denn passiert?

Das Album hat eine ganz bestimmte Energie und einen gewissen rohen Klang, den wir so ähnlich auch schon auf unserem Debüt hatten. Wieder zurück zu mehr Hip-Hop und all das führt dazu, dass es sehr nach Infest von 2000 klingt.

Gerade seid ihr mit euren neuen Songs auch auf Tour durch Deutschland und Österreich, aktuell befindet ihr euch in Wien. Habt ihr da auch mal die Zeit, etwas von den Städten zu sehen, in denen ihr spielt?

Wenn wir auf Tour sind, haben wir für sowas nur Zeit, wenn wir mal einen freien Tag haben. Aber wenn abends eine Show ansteht, haben wir tagsüber viele Termine: VIP-Sachen wie Meet & Greets mit Fans oder Interviews, filmen kurze Videoclips für unsere Social Media-Kampagnen, da hat man genug zu tun.

Habt ihr denn vor den Shows Rituale, die immer durchgeführt werden?

Wir machen zusammen Dehnübungen und wärmen uns vor der Show auf, hören gemeinsam Musik und bereiten uns so vor. Und kurz bevor es auf die Bühne geht, stecken wir nochmal alle die Köpfe zusammen, umarmen uns und dann geht's raus und wir liefern eine energiegeladene anderthalb stündige Show ab.

Ich hab außerdem gelesen, dass Jacoby Shaddix kürzlich einige Probleme mit seinen Stimmbändern hatte und sich daher auch einer Operation unterziehen musste. Geht es ihm denn inzwischen wieder gut oder hat er noch Probleme beim Singen?

Ihm geht's wieder gut, er musste zwar ein paar Sachen ändern, was seinen Gesang angeht, aber damit kommt er klar. Und seitdem liefert er jede Nacht wieder ab und alles ist in Ordnung.

Im Vorfeld hattet ihr ja noch mehr Probleme, als Frank Carter & The Rattlesnakes wegen persönlicher Gründe ihre Teilnahme an der Tour absagen mussten. In euren Texten geht es oft um psychische Krankheiten oder persönliche Probleme und es ist immer schwierig, die eigenen inneren Dämonen zu bekämpfen. Denkst du, Musik kann an der Stelle helfen diese harten Zeiten zu überstehen?

Wir sind wirklich traurig, dass Frank Carter & The Rattlesnakes absagen mussten, denn wir hatten uns sehr darauf gefreut mit der Band, die wir alle großartig finden, zusammen auf Tour zu sein und sie jeden Abend spielen zu hören. Aber jeder hat so seine dunklen Momente im Leben. In der Lage zu sein, sich dem zu stellen und sich darauf zu konzentrieren, diese Dämonen zu besiegen, ist der beste Weg, damit umzugehen. Wenn man das alles in sich drin behält und mit niemandem spricht, dann ist das oft der Beginn von einem Desaster und wo das endet, sieht man heutzutage nicht selten. Dabei sollte man sich nicht schämen nach der Hilfe zu fragen, die man braucht und darüber reden, was gerade schiefläuft. Das ist es auch, worum es bei Crooked Teeth geht – jeder ist unperfekt, hat Leichen im Keller und Unsicherheiten, die man mit anderen Leuten besprechen sollte. Das hilft wirklich.

Eure Karriere dauert ja jetzt schon gute 20 Jahre an und wir werden alle nicht jünger. Ist es denn schwerer geworden, jeden Abend rauszugehen und die passende Show abzuliefern?

Nein. Papa Roach ist wie ein guter Wein – wir werden besser mit dem Alter. Und dabei sind wir vermutlich ohne Zweifel auch noch die bestaussehendste Band der Welt (lacht).

Das können wir ja dann in Luxemburg überprüfen – apropos, ihr habt schon mal dort gespielt, kannst du dich noch an die Show oder generell an die einzelnen Konzerte erinnern?

Nein, nicht wirklich. Es ist echt schwierig, sich an einzelne Sachen zu erinnern, gerade auf Tour. Wobei wir uns an kleinere Shows oder Konzerte an Orten, in denen wir nicht so oft spielen, eher noch erinnern. Das Publikum dort ist auch immer großartig.

Zu guter Letzt: Hast du noch eine Nachricht an das Publikum in Luxemburg am 02. Oktober 2017?

Ja, fangt schon mal an euch aufzuwärmen und arbeitet an eurer Ausdauer, damit ihr bei unserer Show mithalten könnt!

Vielen Dank für deine Zeit und bis in anderthalb Wochen in Luxemburg!

Karten für das Konzert in der Rockhal gibt es für 35 Euro zzgl. Gebühr unter anderem auf der unten verlinkten Webseite des Veranstaltungsorts. 

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