Otto in der Arena Trier

"Holdrio Again"

Er ist definitiv eine Kultfigur der deutschen Humorlandschaft und auch mit 68 Jahren kein bisschen müde. In der Arena Trier zeigte er am Mittwoch, den 26. Oktober 2016, dass er und seine Jokes nicht zum alten Eisen gehören. 

 
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Wenn Otto Waalkes eine Bühne betritt, dann ist das Lachen im Publikum meist bereits vorprogrammiert, ohne, dass der Protagonist dafür etwas tun muss. Die Ausstrahlung des mittlerweile 68-jährigen Künstlers hat etwas magisch-witziges, sympathisches. Otto ist volksnah. Und das zeigt er nicht nur dadurch, dass er sein Programm an die jeweilige Stadt anpasst, in der sich befindet. So wird in Trier zum Beispiel über den Trierischen Volksfreund gefrotzelt oder die Anwesenden aus Heiligkreuz und anderen umliegenden Orten gegrüßt. Es sind kleine Details, die den Künstler nach wie vor für groß und klein so zugänglich machen.

Das Programm besteht aus vielen alten Klassikern, die man als Kind oder Jugendlicher bereits kannte , die nun aber in einem modernen Gewand daher kommen. So werden beim "English for Follower", einer bekannten Otto-Waalkes-Englischlektion, Begriffe wie WhatsApp oder Selfie-Stick eher gewöhnungsbedürftig übersetzt. Auch das Markenzeichen, der Ottifant, darf natürlich nicht fehlen. Kurz vor der Pause werden Plüschausgaben der Tiere an die anwesenden Kinder verteilt. Insgesamt Kinder: Zwar enthält das Programm auch durchaus die ein oder andere Erwachsenenzote, doch im Grunde steht dort auch nach 68 Jahren ein großes Kind auf der Bühne, das Spaß am Klamauk hat. Doch der Klamauk ist nie gedrungen oder böswillig. Es geht niemals rein um die Pointe, sondern auch darum, wie Otto Waalkes sie vorträgt. Seine eigenwillige Mimik und Gestik, seine Betonungen und Sprachwahl sind einzigartig und stilprägend. Nicht immer kann jeder über das lachen, was da auf der Bühne passiert. Aber selbst in solchen Momenten ist dennoch das Wissen darum, dass dort oben eine prägende Figur der deutschen Komik steht, spürbar. 

Otto steht alleine auf der Bühne und immer im Mittelpunkt. Dennoch entstehen keine Pausen, keine peinlichen Momente, keine Aussetzer. Die Bühnenpräsenz ist nach wie vor da und auch musikalisch wird einiges geboten. Mal mit Gitarre, mal mit Keyboard oder mit dem Synthie werden ottoeske Parodien zu modernen Hits von Helene Fischer bis Cro geboten. Nichts ist heilig oder peinlich, was gut ist. Denn der Respekt bleibt dennoch immer spürbar. Otto darf das. Weil er weiß, was er tut, wie er es einsetzt und wie es wirkt. Das Publikum jubelt lange, so lange bis auch der letzte Klassiker wie "Dänen lügen nicht" gespielt ist.  

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