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31.10.2015 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Oscar and the Wolf Live

Hypnotizing

​​​Die belgische Dream-Pop-Elektro Band rund um Sänger Max Colombie ist zum inzwischen dritten Mal innerhalb eines Jahres in Luxemburg gewesen. Am Donnerstag-Abend, den 29. Oktober, spielten sie im gut gefüllten Club der Rockhal. hunderttausend.de war mit dabei. 

 
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​Vor knapp anderthalb Jahren, im April 2014, erschien das Debütalbum "Entity" nach EPs in Belgien. Erst im Oktober war es dann auch im Rest Europas erhältlich und im vergangenen Jahr durfte Oscar and the Wolf als erste Band im neuen kleinen Raum "The Floor" der Rockhal spielen. Im Großherzogtum scheint es der Band zu gefallen, denn nach der ersten Show folgte im April 2015 ein Konzert im den Atelier, nun sind sie am 29. Oktober 2015 wieder zu Gast gewesen, diesmal im Club der Konzertlocation in Esch sur Alzette.

Die Faszination, die das Quartett ausübt, scheint ungebrochen. Das Publikum ist in jeglicher Hinsicht gut durchgemischt und trotz der hohen Quantität an Auftritten ist der Raum gut gefüllt. Dies wird aber zunächst der letzte Gig gewesen sein, zumindest im Rahmen der Entity-Tour. Sobald diese beendet ist, wird es an die Arbeit für ein zweites Album gehen, um neues Material auf die Bühne bringen zu können. 

Tatsächlich bot der Abend wenig Überraschungen. Bis auf wenige Unterschiede wich die 90-Minütige Setlist nicht von derjenigen ab, die im April im den Atelier zu hören war, doch die Show am Donnerstag wirkte in sich stimmiger. Neu war die aktuelle Cover-Version von Amy Winehouse' "Back to Black" und der Vorgeschmack auf das, was an neuem Material kommen wird in Form des Songs "Vitamins", der Live allerdings schon seit geraumer Zeit gespielt wird.

Man kann sich entführen lassen von der hypnotischen Musik, dem Gemisch aus Pop, Elektro, Indie und Folk, vor allen Dingen aber von Max Colombies Stimme. Sanft, verträumt, ein bisschen sexy, verwaschen und doch klar und ziemlich mitreißend klingt der Gesang des Belgiers. Man muss sich darauf einlassen, auf die Klänge, mittanzen und sich davon weit weg tragen lassen, während man dem Herzschmerz und Leid Colombies lauscht. Der Künstler versucht, seine Songs federleicht zwischen Trauer und Glück schweben zu lassen und genau das gelingt auch. Auf der Bühne steht der junge Mann, an diesem Abend in Glitzerjacke mit Hoodie drunter (und mit Schuhen statt wie oft barfuß), singt und tanzt versunken vor sich hin, mit Pirouetten und Hüftschwung und führt zu kreischenden Indie-Mädchen, wobei die direkte Interaktion mit dem Publikum weitestgehend ausbleibt.

Abtauchen war also angesagt, hinein in die Musik und für eine kurze Zeit den Alltag vergessen. Oscar and the Wolf haben das einmal mehr geschafft und mit Spannung erwartet der geneigte Hörer das kommende Album.

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