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09.11.2016 Vincenzo Sarnelli Vincenzo Sarnelli
OK Kid im Kleinen Klub der Garage Saabrücken

Euforia

​Am gestrigen Dienstag, den 08. November 2016, spielte die Hip-Hop Band OK Kid im ausverkauften Kleinen Klub der Garage Saarbrücke. Neben dem 2016 erschienenen Album "Zwei" haben die Wahlkölner auch noch die Vorgruppe Faber mit ins Saarland gebracht. hunderttausend.de hat den runden Abend mit der Kamera festgehalten. 

 
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​Eng und warm ist es bei OK Kid am Dienstag. Während die Band in anderen Städten durchaus in der Lage ist die großen Hallen zu füllen, wird das Konzert in Saarbrücken von der Garage in den, daraufhin ausverkauften, Kleinen Klub nebenan verlegt. Dass das eine richtige Entscheidung war, da waren sich hinterher alle Beteiligten einig. "Es ist schön, endlich die Leute auch nochmal richtig zu sehen von der Bühne aus. Das wird intensiv heute", kündigt Sänger Jonas Schubert zu Beginn an. Zwar ist die Bühne eigentlich zu klein für all die Gerätschaften und Instrumente die OK Kid und Faber mitgebracht haben, doch mit etwas Akrobatik und zurückhaltenden Tanzeinlagen ist es den Bands möglich einen spaßigen Abend zu bereiten. 

Faber, der eine sehr eigenwillige Art des Singer/Songwriter Pop aus der Schweiz mitbringt und immer ein bisschen zwischen Kabarett, Chanson und Pop hin und her springt, hat aufgrund seiner sympathischen Art auch schlechte Nachrichten zu überbringen. So bleiben einem bei der ein oder anderen Textzeile durchaus auch mal das Lachen im Halse stecken: "Wenn du dann am Boden bist, weißt du wo du hingehörst, Wenn du ganz alleine bist, Weißt du, dass du es noch so lange sein wirst" heißt es zum Beispiel im Song "Alles Gute". Diese Art von Ironie und Zynismus kommt mit einer schweizerischen Leichtigkeit daher, die ein bisschen wie eine Mischung aus britischem Humor und Wiener Schmäh ist. Faber lohnt sich dabei auch musikalisch.

Als dann Schubert zusammen mit seinen Mitmusikern Moritz Rech und Beatbastler Raffi Kühne die Bühne betritt, wird schnell klar, warum der Abend intensiv werden wird. Neben der Stammbesetzung sind auch noch zwei weitere Live-Musiker dabei, die dem Sound der Band noch einmal mehr tiefe verleihen. Bei OK Kid treffen tiefgründige Texte auf beatlastigen Indie-Hip-Hop. Tanzbar, aber tiefgründig. Eingängig, aber durchaus auch mal schwerfällig. Die Art des Crossover, die OK Kid bekannt gemacht hat, ist ihr Markenzeichen und wird vor allem live nochmal gepflegt. Doch die stärksten Momente sind die, in denen auch das Publikum hart abfeiert. Wenn aus OK Kid, mit Indie-Gitarrensound zu Sprechgesang, Kid OK wird, und der Beat die Grundlage für ein gepflegtes Hip-Hop-Abriss-Fest legt. Der Song "Euforia" im Bad Paris Remix bringt den Kleinen Klub zum Beben. Der Höhepunkt eines starken Konzerts, dass auch an einem Dienstag Abend für ein bisschen Wochenend-Großstadtfeeling sorgt. 

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