Stadtgespräch
27.11.2016 Julia Nemesheimer  
Neuer Schmuck aus Idar-Oberstein

Glitzer, Glanz und Innovationen

​Schmuck begegnet einem seit jeher auf vielfältige Weise, schon immer haben die Menschen Wert darauf gelegt, diese Statussymbole, Erinnerungen und Kennzeichen nach Außen zu tragen. Am 27. November öffnete die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift seine Pforten. "Neuer Schmuck aus Idar-Oberstein" zeigt Werke der Hochschul-Fachrichtung Edelstein und Schmuck.

 
Image

Schon lange blickt das Stadtmuseum auf eine Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachrichtungen der Hochschule zurück. Zum ersten Mal überhaupt stellt nun der Studiengang "Edelstein und Schmuck" aus Idar-Oberstein in diesem Museum in Trier aus. Eine überschaubare Menge von gerade einmal 50 Studierenden aus immerhin 16 Ländern lernt hier von drei Professoren die Edelstein- und Schmuckgestaltung auf Bachelor beziehungsweise Master of Fine Arts. Beide Abschlüsse mit eben diesem Edelstein-Zusatz kann man weltweit nur an diesem Ort so studieren. Dabei wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass man hier nicht nur auf den dekorativen Charakter des Schmuckes Wert legt. Vielmehr sollen die Studierenden ihren eigenen Weg gehen, innovative Materialien verwenden, neue Kombinationen finden und so auch ein gewisses inhaltliches Statement setzen. Viele der Absolvent*innen finden dank der fundierten und offenen Ausbildung ihren Platz in dem hier erlernten Beruf: Rund 60 %, von denen vier Fünftel selbstständig arbeiten, können sich durch unterschiedliche Umsetzung so nach rund 5-jähriger Ausbildung ihren Lebensunterhalt verdienen.

Nun werden bei "Neuer Schmuck aus Idar-Oberstein", kurz "nsaio", Abschluss- und Semesterarbeiten aus den vergangenen zehn Jahren gezeigt. Die vorliegenden Werke sind allesamt unterschiedlich und hegen ihren eigenen Charme. Viele unterschiedliche Facetten von Schmuck kommen zum Ausdruck, die meisten haben einen sehr persönlichen Background. Auch wenn man diese Stücke vielleicht nicht auf der Straße tragen würde, so ist es doch eher mit den Modeschauen der Haute Couture vergleichbar. Neben Schmuck in klassischer, extravaganter oder sehr experimenteller Ausführung, mit oft unerwarteten Materialien und neuen Ideen, findet man in der Ausstellung auch Videos, Fotos und freikünstlerische Objekte.

Daneben arbeiteten die Studierenden im vergangenen Jahr zusätzlich an dem Projekt reMake. Hierbei beschäftigten sie sich mit historischen Exponaten aus der Dauerausstellung des Stadtmuseums und schufen zeitgenössische Schmuckstücke, Objekte und Installationen. Für die Laufzeit der Sonderausstellung sind diese Werke ebenfalls im Museum zu sehen.

Passend zur Ausstellung wird ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten. Verschiedene Führungen vertiefen den Einblick in die Arbeit der Studierenden noch einmal mehr, hinzu kommen diverse Vorträge und Workshops insbesondere für Kinder. Eine Besonderheit findet am zweiten Adventswochenende, am 03. und 04. Dezember statt. Bei freiem Eintritt entsteht ein Pop-Up-Shop der Studierenden und Absolvent*innen im Stadtmuseum Simeonstift. Hier kann man Werke erstehen und noch einige weitere Schmuckstücke entdecken.

Die Ausstellung ist vom 27. November 2016 bis zum 26. Februar 2017 im Stadtmuseum Simeonstift zu sehen und bietet einige Überraschungen und viele Innovationen aus dem Bereich des Schmuckdesigns.

Abbildung: „Leopard", Halsschmuck, 2014, Emaille, Kupfer, Silber, Gold, Tabea Reulecke, MFA, 3. Semester.

Foto: Thaddeus Robertson

Bildgalerie



Karte anzeigen