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13.04.2019 Janine Köppel Janine Köppel
Theater Trier

Unterhaltung und Anspruch

​Die Saison neigt sich dem Ende zu, aber es gibt jede Menge Gründe sich auf die Spielzeit 2019/20 zu freuen. Das Theater Trier hat der Presse das neue Programm vorgestellt und hunderttausend.de fasst zusammen, was dem Publikum ab Herbst geboten wird.

 
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„Wenn wir zufrieden sein wollten, könnten wir es sein – aber wir sind es nicht“ resümiert Intendant Manfred Langner zu Beginn der Veranstaltung. Bereits im Januar wurden genauso viele Karten verkauft, wie in der ganzen Saison davor. Aber darauf wollen sich Langner und sein Team nicht ausruhen. Sie „produzieren auf Hochtouren, voller Herzblut und Engagement“ schwärmt er weiter und nutzt die Gelegenheit sich bei den Spartenleitern für die harmonische und freundschaftliche Zusammenarbeit zu bedanken.

Nach dieser Einleitung und einer musikalischen Begrüßung durch den neuen Chorleiter Martin Volz und Ensemblemitglied Stephanie Theiß beginnt Operndirektor Jean-Claude Berutti mit der Präsentation des Musiktheater-Programms. Dieses wartet mit Klassikern wie Puccinis La Bohème und Mozarts Die Hochzeit des Figaro auf, außerdem ein Special für die, denen bei einer mehrstündigen Oper die Puste ausgeht: ein Abend – drei Opern. Die – wie Berutti charmant umschreibt – „ganz kleinen Meisterwerke“ sind jedes für sich wesentlich kürzer als „normale“ Opern und werden unter dem Motto Verrückt vor Liebe aufgeführt. Bei den Werken Pygmalion, Phädra op. 93 und Meister Pedros Puppenspiel verbinden sich drei Werke unterschiedlicher Komponisten, Epochen und Sprachen und beleuchten die Liebe aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Als nächstes ist Generalmusikdirektor Jochem Hochstenbach an der Reihe und stellt das neue Konzert-Programm vor. Das Highlight ist hierbei das 100-jährige Jubiläum des Philharmonischen Orchesters. In diesem Rahmen erwartet das Publikum eine vollgepackte Jubiläumswoche, die am 27. Oktober 2019 – auf den Tag genau 100 Jahre nach dem allerersten Konzert – mit dem Festkonzert in St. Maximin und Anton Bruckners 7. Sinfonie endet. Auch die bekannte Reihe der Sinfoniekonzerte ist mit acht Konzerten vertreten. Bei der Vorstellung des fünften Termins am 5. März 2020 muss nicht nur Hochstenbach schmunzeln: er hat sich getraut Jean Sibelius, den Komponisten und Namensvetter von Langners heiß diskutiertem Vorgänger mit in das Programm aufzunehmen.

Kurz und knackig präsentiert Ballettdirektor Roberto Scafati, was die Sparte Tanz in der kommenden Saison zu bieten hat und auch hier gibt es ein Special, das mehrere Inszenierungen in einen Abend packt. Mit Carmen und Bolero gibt es ab dem 12. Oktober 2019 einen Ballett-Doppelabend. In seiner Interpretation von Carmen wird von Stückbeginn an mit dem Bild des Todes gespielt, wohingegen die Inszenierung von Bolero als „choreografischer Befreiungsschlag“ beschrieben wird.

Das neue Schauspiel-Programm wird vom Intendanten persönlich vorgestellt und folgt seinem „Credo: der Verbindung von Unterhaltung und Anspruch“. Dank der neuen Spielstätte in der Europäischen Kunstakademie sind neue Raumkonzepte möglich, sodass beispielsweise Lessings Klassiker Nathan der Weise vom Publikum hautnah miterlebt werden kann. Sogar unter die Haut geht Langners Inszenierung Black Bird, die mit einer Beziehung zwischen einem zwölfjährigen Mädchen zu einem 42-jährigen Mann ein sensibles Thema aufgreift. Besonders stolz ist der Intendant auch auf das kommende Stück Rain Man und kündigt ganz bescheiden an, dass es sogar besser als der zugrundeliegende Spielfilm sei.

Umfangreich ist in der kommenden Saison auch wieder das Programm des Kinder- und Jugendtheaters. Besonders mit Aladin und die Wunderlampe und Le petit prince wird bestimmt auch der ein oder andere Erwachsene ins Theater gelockt. Wem der Platz vor der Bühne nicht genügt, der ist beim Bürgertheater, das sich unter neuem Namen Mutbürger präsentiert, an der richtigen Stelle. Dieses Mal wird Georg Büchners Arme-Leute-Drama Woyzeck Ausgangspunkt zur eigenen Stückentwicklung.

„Alles können Sie sehen, nichts verbergen wir“ singt Gideon Rapp zum Abschluss der Veranstaltung. Und​ wirklich alles zur kommenden Saison – inklusive aller neuen Stücke, Formate, Abos und Wiederaufnahmen -  gibt es im neuen Spielzeitheft nachzulesen.

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