Film der Woche
23.02.2017 hunderttausend.de  
Neruda

Wie ein fiktiver Roman

​Am heutigen Donnerstag, den 23. Februar 2017 erscheint Pablo Larraìns "Naruda". Statt als einfaches Biopic in der Masse unterzugehen, weiß der chilenische Regisseur mit einer fesselnden Story eine Geschichte um den berühmten Dichter und Kommunisten Pablo Neruda zu erzählen. Unser Film der Woche.

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​Chile, 1948: Der zweite Weltkrieg liegt nur kurze Zeit zurück und in Chile ist Präsident Gabriel Gonzaléz Videla an der Macht. Nachdem sich der weltbekannte Dichter Pablo Neruda, der einen Sitz im Senat innehat, kritisch über Videla äußert, setzt dieser ihm mit dem Detektiv Oscar Peluchonneau einen Gegenspieler in den Nacken, der ihn diskreditieren und verhaften soll. Es beginnt ein Katz- und Mausspiel mit dem kommunistischen Autoren und trotz eigener Selbstüberschätzung gelingt es dem Jäger nicht, seinem Ziel wirklich gefährlich zu werden. Schließlich kommt es in den Anden zu einem großen Finale.

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Larraìn gelingt es hier den Stoff nicht in ein dröges Geburt - Aufstieg - Erfolg - Abgesang - Tod - Biopic zu verwandeln, sondern stattdessen eine spannende Jagd aus der Verfolgung zu machen. Geprägt von Surealismus, etlichen Zitaten und Anspielungen zu erschaffen. Die Wirklichkeit kollidiert hierbei geschickt mit der Selbsteinschätzung der Protagonisten, mit Erfundenem und einem offenen kritischen Blick auf das Bild, das etwa Neruda in der Öffentlichkeit innehatte.

Und eben dies schafft der Regisseur hervorragend. So schreibt etwa die Neue Zürcher Zeitung: "Was in der Literatur als südamerikanische Eigenart mit dem Begriff "magischer Realismus" eingegrenzt und von Autoren wie Gabriel García Márquez, Jorge Luis Borges oder in der Gegenwart Roberto Bolaño mit ihren verschlungenen, vielschichtigen Erzählungen ausfabuliert wurde, versucht "Neruda" nun auf der Leinwand, mit Erfolg." Kino-Zeit.de lobt nicht nur den Darsteller Gael García Bernal, der den Detektiv spielt, sondern stellt zur Regie-Arbeit fest, dass der Chilene kein Regisseur sei, der seine Zuschauer hinters Licht führe. Vielmehr fordere er sie auf, sehr gut hinzusehen, auf die Details zu achten und diese zusammenzupuzzlen.

Filmstarts.de kommt zu folgendem Fazit: "Einmal mehr beschäftigt sich Pablo Larraín in „Neruda“ mit der komplizierten Psyche seiner chilenischen Landsleute und kreiert ein thematisch wie stilistisch reiches biografisches Drama – so etwas wie die Verfilmung eines Neruda-Buches, das dieser nie geschrieben hat."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater Trier präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Piffl Medien


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