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15.08.2015 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Moselballonfiesta 2015

Hoch hinaus

​Am gestrigen Freitagabend, den 14. August 2015, bot der Himmel über Föhren wieder ein faszinierendes Bild voller bunter Heißluftballone. hunderttausend.de bekam die Möglichkeit, mit aufzusteigen und zusammen mit dem Heißluftballon-Team Saar eine Fahrt in den abendlichen Sonnenuntergang zu wagen.

 
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​Gegen 18:00 Uhr war es so weit: Die Ballonteams fuhren in einer langen Kolonne auf den Flugplatz und kamen in Reihen vor den versammelten Zuschauern zum Stehen. Das Wetter sah gut aus, zwar erschien der Wind zwischendurch ein wenig stark, wodurch die endgültige Freigabe zum Start noch etwas dauerte.

Das Team, bei dem wir mitfahren durfte, kommt aus dem Saarland und hat sich vor kurzem selbstständig gemacht. Das Familienunternehmen betreibt derzeit einen orange-weißen Ballon und bezieht seine Fahrgäste aktiv mit in das Aufrüsten des Gefährtes mit ein: Zunächst den Korb aus dem Anhänger heben und mit einem der wichtigsten Elementen überhaupt, dem Brenner, ausrüsten. Anschließend die gesamte Konstruktion auf die Seite legen. Danach gab es für die drei Mitfahrer eine Sicherheitseinweisung durch den Piloten Walter. Überhaupt nahm das vierköpfige Team die "Neulinge" herzlich auf und war sogleich beim kollegialen 'Du'.

Schließlich wehte die grüne Fahne statt der vorangegangenen roten am Mast: Das Zeichen für den Start war gegeben! Da an diesem Abend statt einer rein normalen Ballonfahrt eine sogenannte Fuchsjagd stattfinden sollte, startete der Arla-Ballon rund zehn Minuten vor allen anderen. Mit diesem Vorsprung landete das Team auch ein wenig eher und legte ein weißes Zielkreuz aus, welches die nachfolgenden Ballone versuchten, mit sogenannten Markern (kleinen Sandsäckchen) zu treffen - derjenige, der am nächsten an das Ziel herankam mit seinem Wurf, konnte sich schließlich über den Gewinn des "Arla-Cups" freuen.

Am Boden wurden inzwischen die Hüllen ausgelegt: 26 Meter lang lag das Gebilde zunächst schlauchförmig am Boden. Dank großer Ventilatoren wurde dann Luft hineingeblasen, um den Stoff aufzublähen. Schon nach kurzer Zeit konnte man die Endform schon erahnen. Unser Pilot machte sich nun daran, die kühle Luft zu erwärmen: Mit den Flammen des Gas-Brenners strömte die Hitze in die Hülle und langsam richtete sich der gesamte Ballon auf. Schließlich war es Zeit, in den Korb zu steigen. Mit leichtem Kribbeln im Bauch und der Kamera um den Hals standen wir zu viert unter dem Stoffgebilde und warteten auf die Freigabe zum Start, der von Werner Wäschenbach, mit dem wir bereits im Vorfeld der MoselBallonFiesta geredet hatten, erteilt wurde. Bei einem Massenstart mit rund 75 Heißluftballonen muss schließlich jemand den Überblick behalten!

Zügig konnten wir schließlich aufsteigen. Mit anderthalb Metern pro Sekunde erreichten wir rasch eine Höhe von rund 300 bis 400 Metern. Tatsächlich ist es ein wenig wie Fahrstuhlfahren im Freien mit hervorragender Aussicht und Bewegung nach vorne, oben und unten - immer mit dem Wind. Rundum blickend hatte man einen faszinierenden Blick auf die nach uns startenden Ballone, vor uns diejenigen, die bereits vor uns in der Luft waren und die langsam untergehende Sonne, die kleinen und größeren Ortschaften, Wälder und Wiesen. 

Viel zu schnell setzten wir zur Landung an, die knapp 75 minütige Fahrt hatte uns ins rund 12 Kilometer Luftlinie entfernte Arenrath verschlagen. Butterweich landeten wir zwischen Apfelbäumen und wurden von unserem Bodenteam rasch gefunden, das Abrüsten konnte beginnen. Zunächst musste die Luft wieder aus der Hülle hinaus, damit die Stoffmassen zurück in den dafür vorgesehenen Sack gelegt werden konnten. Erstaunlich flott war alles wieder im Anhänger verstaut und mit Bier und Apfelschorle stießen wir auf unsere gelungene Ballonfahrt an, die, trotz der unbeständigen Wetteraussichten der vergangenen Tagen, unkompliziert und problemlos von statten ging. Zum Abschluss wurden diejenigen unter uns, die zum ersten Mal mit einem Ballon mitgefahren waren, traditionell in den Adelsstand der Ballöner erhoben und dafür mit Bier und Feuer getauft.

Am heutigen Samstag, den 15. August, findet noch ein buntes Rahmenprogramm im Industriepark in Föhren statt und mit etwas Glück starten die Ballonteams am Abend zur zweiten Fahrt, nachdem der Start heute morgen abgesagt werden musste. Sehenswert ist in jedem Fall das Nachtglühen zu Musik, das bei Sonnenuntergang beginnt.

Doch auch abseits von großen Ballontreffen ist eine Fahrt unter Feuer ein unvergessliches Erlebnis und kann von hunderttausend.de nur empfohlen werden.

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