Film der Woche
28.06.2018 hunderttausend.de  
Love, Simon

Jeder verdient eine Liebesgeschichte

​​Mit Love, Simon kommt heute eine US-amerikanische Mischung aus Drama, Comedy und Coming-of-Age Film in die deutschen Kinos. Mehr über den Inhalt, die Produktion und den Cast zeigen wir euch in unserem Film der Woche.

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​"Ich finde es einfach unfair, dass nur Schwule sich outen müssen. Wieso ist Hetero die Normalität?" Über diese Frage durften die Zuschauer bereits nach dem Trailer im Februar nachdenken. Nun ist Love, Simon in den deutschen Kinos und eröffnet weitere existentielle Themen einem jungen Publikum.

Simon Spier (Nick Robinson) sieht sich selbst als glücklicher 17-Jähriger: Er besucht die High-School einer kleinen Vorstadt, mag seine Familie und besten Freunde. Seine Homosexualität hat er bisher für sich geheim gehalten, weil er auf den richtigen Moment wartet seinem Umfeld davon zu erzählen. Als er sich jedoch online in den anonymen Schulkameraden Blue verliebt, droht ein Mitschüler Simons Geheimnis zu lüften und ihm damit die Chance zu nehmen, selbst den Zeitpunkt für sein Coming-out zu wählen. Damit beginnt eine chaotische Reise durch die Themen von Freundschaft, Geheimnissen und der erste Liebe.

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​​Die sogenannte Dramödie basiert auf dem 2015 veröffentlichten und mehrfach ausgezeichneten amerikanischen Jugendbuch Simon vs. the Homo Sapiens Agenda, auf Deutsch Nur drei Worte bzw. Love, Simon, von Becky Albertalli. Die filmische Inszenierung entstammt der Umsetzung des Regisseurs Greg Berlanti (Dawson’s Creek, Riverdale), der selbst offen homosexuell lebt. Der Film ist die erste große Hollywood Produktion mit einem homosexuellen Protagonisten und reiht sich in diesjährigen Veröffentlichungen wie Call me by your Name vom Anfang des Jahres ein, der mit einem Oscar für das beste Drehbuch sowohl Kritiker als auch Zuschauer begeisterte. Während Love, Simon bereits im Februar in Sydney seine Premiere feierte und im März in den amerikanischen Kinos lief, steht nun die deutsche Veröffentlichung an. Auch der Streamingdienst Netflix widmet sich mit dem Film Alex Strangelove dem Thema der Homosexualität, welcher seit Anfang Mai bzw. in Deutschland Anfang Juni zu sehen ist, und verdeutlich wie wichtig der öffentliche Diskurs zur Sexualität ist.


Die Kritiken zum Film Love, Simon sind dabei bisher sehr wohlwollend. Der Film stelle liebevoll Klischees vor, ohne dabei selbst zu sehr daran festzuhalten. Die Kombination aus Drama und Komödie macht den Film umso sehenswerter. Auch wenn sich die Frage stellt, ob die Erpressung im Zusammenhang mit der Homosexualität als Geheimnis tatsächlich sinnvoll gewählt ist oder ob so das Thema erneut in eine Sonderstellung gelegt wird. Nichtsdestotrotz lässt der Film, durch die authentische Darstellung der Gedankenwelt von Simon, das Publikum an seinen zuweilen philosophischen Fragen und Spiegelungen der Welt teilnehmen und bietet damit eine spannende Reise. Mit der Besetzung durch Jennifer Garner und Josh Duhamel, als Simons Eltern Emily und Jack, sowie Katherine Langford in der Rolle seiner besten Freundin Leah, hat die Verfilmung ein überzeugendes Ensemble.



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