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06.05.2017 Lasse Paulus  
"Nichts ist Neu" von Love A ab dem 12. Mai im Handel

"NICHTS IST NEU" - TEIL Drei: Lasse Paulus

​​Am 12. Mai erscheint das neue Album der Trierer Band Love A. Wir haben einige Freunde der Band gefragt ob sie sich das neue Album anhören wollen, um für uns darüber zu schreiben. Lasse Paulus (Bild: rechts), eine Hälfte von der Kombo Schreng Schreng & La La und Redakteur bei Crazewire.de, hat seine Gedanken zu den Songs "Die anderen" und "Kanten" aufgeschrieben. 

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​von Lasse Paulus

Die anderen

 
An Love A mag ich vor allem die ruhigeren, meist melancholischen Stücke. „100.000 Stühle leer“ vom 2015er-Album „Jagd und Hund“ oder „Individuell“ vom Debüt „Eigentlich“ sind daher für mich die heimlichen Hits der Band.
Und so ist es eigentlich logisch, dass „Die anderen“, einer der weniger hektischen Songs auf „Nichts ist neu“, für mich das Highlight des neuen Albums ist. Jörkk ist erschreckend gut bei Stimme und Stefan glänzt hier mit einem schönen 1980er-Jahre Wave-Picking. Auch wenn Nichts wirklich neu ist, sind es eben diese kleinen Veränderungen, die „Nichts ist neu“ auf ein neues Level heben. Der Punk-Appeal bleibt bestehen, die Einflüsse von Cure und Co. schimmern aber immer wieder und immer intensiver durch.

„Fühlen wir uns nicht verraten, wenn sie mögen, was mir machen,  während wir uns selber so sehr dafür hassen. Wahrscheinlich klingt das ziemlich schräg. Und das ist es sicher auch... im Zweifel für die anderen“ singt Mechenbier im Refrain und meint damit Künstler, die ihr Tun darauf ausrichten, was sie denken, ihrem Publikum liefern zu müssen.
 
Wie häufig bei seinen Texten, kann man das natürlich auch auf eine zwischenmenschliche Ebene herunter brechen. Das ist das, was ich an den Texten dieses Knallkopfs so mag. Und so ist „Die anderen“ schlicht und ergreifend ein Hit, der mich persönlich textlich und musikalisch abholt.
 
 

Kanten

 
„Wir müssen Risse haben, damit das Licht hinein kann. Wir müssen Kanten haben, damit es Risse gibt.“
 
"Kanten" ist ein typischer Love A-Song. Hektisch, wild und obwohl er nicht wirklich nach vorne geht, voll auf die 12. Ich bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass der Song auf den kommenden Konzerten ein absolutes Brett wird.
 
Hier zeigt sich auch, dass Love A mehr zu bieten haben, als schlaue Texte und einen charismatischen Frontmann. Das Zusammenspiel der Rhythmusfraktion passt hier perfekt und zeigt, wie gut Dommes (Bass) und Karl (Schlagzeug) nach fast sieben Jahren Band funktionieren. Das wird häufig unterschätzt, wenn man über Love A liest oder hört.
 
Auch bei „Kanten“ wird wieder mit viel Hall gearbeitet, der dem Song erneut ein gewisses 1980er-Jahre-Flair verpasst. Dazu der wummernde Bass, der auch einem Simon Gallup (Bassist v. The Cure; Anm. d. Red.) gut zu Gesicht stehen würde. Solange Love A es schaffen, ihre Wut und ihre Kreativität in solche Songs zu packen, ist jede Diskussion darüber, ob die Band genügend Abwechslung auf Platte bringt überflüssig. Bad Religion (Sorry für den Vergleich Jungs; Anm. d. Verf.) haben schließlich auch nur einen schnellen und einen langsamen Song. 


Am 12. Mai erscheint das neue Album "Nichts ist Neu" von Love A bei Rookie Records. Love A sind: Jörkk – Gesang, Stefan – Gitarre, Dominik – Bass, Karl – Schlagzeug 

Tracklist "Nichts ist Neu": 
1. Nichts ist leicht | 2. Nachbarn II | 3. War klar | 4. Die anderen | 5. Unkraut | 6. Treeps | 7. Sonderling | 8. Löwenzahn | 9. Kanten | 10. Monaco | 11. Weder noch | 12. Verlieren 


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