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19.03.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Lindsey Stirling Live

Geigen-Wirbelwind

​Am gestrigen Samstag, den 18. März 2017, begeisterte Lindsey Stirling ein bunt gemischtes Publikum in der fast vollen Main Hall der Rockhal in Luxemburg. Nachdem hunderttausend.de kurz vorher noch im Interview mit der Violinistin sprach, waren wir nun live mit der Kamera dabei.

 
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​Die Halle war gut gefüllt und umfasste die gesamte Bandbreite an Altersstufen. Von jungen Kids in den ersten Reihen hin zu Teens und Twens bis hin zu älteren Menschen war alles vertreten. So konnte man hier feststellen, dass die Violinistin, der auf Grund ihrer eher ungewöhnlichen Musikwahl in Kombination mit Tanz eine Nischenkarriere vorhergesagt wurde, inzwischen doch im Mainstrean angekommen ist. Folkloristische, teils keltische oder klassische Violinklänge vermischen sich mit Pop und Dubstep, hinzu kommt in dem ein oder anderen Song Gesang.

Stirling wirbelt dazu über die Bühne, teilweise begleitet von ihren Tänzerinnen. Kostümwechsel sind alle paar Songs angesagt und zwischendurch richtet die Musikerin das Wort an das Publikum. Man kann sie eigentlich nur sympathisch finden, wenn sie all diejenigen, die sie noch nicht live gesehen haben, herzlich in ihre "Familie" aufnimmt, über ihre schwierige Anfangszeit spricht oder dem Publikum Mut macht, den eigenen Weg zu verfolgen. Das mag teils nach Plattitüde klingen, doch spätestens bei den Ankündigungen der beiden Songs "Gavi's Song" und "Those Days", wenn Stirling mit belegter Stimme von ihren kürzlichen Verlusten spricht - vor anderthalb Jahren starb ihr Begleitmusiker und enger Freund Gavi, erst zu Beginn des Jahres ihr Vater - merkt man, wie nah ihr das alles geht und das sie tatsächlich auch selbst an alles glaubt, was sie live oder auch im Interview sagte.

Das Konzert ist auf poppige Unterhaltung ausgelegt. Auf der großen Videoleinwand laufen Videos im Hintergrund, in den kurzen Pausen gibt es teils amüsante kleine Einspieler, die sich nahtlos in die Show einfügen. Einziges Manko in der großen Halle war dann jedoch, dass es eben keine seitlichen Leinwände gab, auf denen das Geschehn auf der Bühne übertragen wurde. Gerade bei einer Stirling-Show, bei der das Visuelle eine große Rolle spielt, wäe es wünschenswert gewesen, dass auch die hinteren Reihen oder kleineren Personen etwas mehr vom Wirbelwind Stirling mitbekommen hätten. So gingen einige Elemente der Show für viele Leute wohl etwas verloren, etwa die Zaubertricks bei "The Arena" oder insgesamt ein Großteil der Tanzeinlagen. Nichtsdestotrotz war es ein unterhaltsamer Abend mit einer bezaubernden Lindsey Stirling.

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