Film der Woche
19.04.2018 hunderttausend.de  
Lady Bird

Erwachsen werden

​Mit Lady Bird kommt das Regiedebüt von Greta Gerwig in die deutschen Kinos. Die Coming-of-Age-Geschichte mit einem starken Fokus auf die Mutter-Tochter-Bindung wird von Kritikern gefeiert und ist unser Film der Woche. ​

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​Christine McPherson ist 17 Jahre alt im Jahr 2002. Gerade ist sie im letzten Jahr ihrer katholischen Highschool angekommen und steht damit kurz vor dem Abschluss. Seit einiger Zeit trägt sie den sich selbst gegebenen Namen Lady Bird. Als Künstlerin möchte sie raus aus Sacramento und am liebsten würde sie im kommenden Jahr irgendwo an der Ostküste studieren. Doch diese Pläne sind nicht so einfach umzusetzen - nicht nur, dass die passenden Noten für Elite-Universitäten fehlen, viel gewichtiger ist die Tatsache, dass es finanziell eher knapp aussieht bei Familie McPherson. Ihr Mutter Marion, mit der sie sich regelmäßig Wortgefechte liefert, arbeitet als Krankenschwester in Doppelschichten, nachdem ihr Vater Larry seinen Job als Mathematiker verloren hat. Neben diesen Zukunftsplänen und -sorgen kommt noch Streit mit der besten Freundin dazu und Lady Bird erlebt auch noch ihre ersten Lieben.

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​Lady Bird schafft es laut Kritiken tatsächlich aus der vermeintlich ausgelutschten Masse an Coming of Age-Filmen herauszustechen. Auf Rotten Tomatoes etwa kommt der Film auf 99 Prozent, aktuell sind gerade einmal vier schlechte Bewertungen zu zählen. filmstarts.de hält fest, dass "die rebellische Tochter, die nörgelnde Mutter – zwei Standardrollen des amerikanischen Indie-Kinos, die hier so klischeefrei, berührend und wahrhaftig wie seit Ewigkeiten nicht mehr zum Leben erweckt werden" und lobt insbesondere die beiden Hauptdarstellerinnen Saorise Ronan und Laurie Metcalf. Ein einziges Manko weiß die Kritik zu vermelden und das ist die eher unspektakuläre Beziehung zu Lady Birds "Lovern und ihrer besten Freundin Julie", wobei es Gerwig gelänge, vielen Nebenfiguren in kurzen Szenen Auftritte in einer ganz anderen Umgebung zu geben, womit diese in neuem Licht erstrahlen können, ohne dass von dem Fokus auf die Titelfigur abgewichen werde.

In der Zeit wird Lady Bird überdurchschnittlich gelohnt, von einem grandiosen Film ist die Rede, der "so herzzerreißend schön [sei], dass man gar nicht anders kann, als immer wieder unverhofft mit den Tränen zu kämpfen, auch wenn diese Coming-of-Age-Geschichte so oder so ähnlich schon tausendfach erzählt worden ist". Leicht autobiographische Züge kann man in dem Film von Greta Gerwig durchaus erkennen, und neben den bereits genannten Gründen, warum dieser Streifen "einer der schönsten Filme des überstrapazierten Adoleszenz-Genres ist", nennt die Zeitung gleich noch drei weitere Gründe: "das Licht von Sacramento, die melancholische Filmmusik von Jon Brion und die authentische Liebe von Greta Gerwig, die in jeder Dialogzeile, jedem Streit und jeder Trotzreaktion zu spüren ist".

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche. 

Foto: Universal​

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