Stadtgespräch
12.12.2017 Julia Nemesheimer Veranstalter
I AM Kunstpreis 2018

Kunstpreis Runde 3

​Alle Jahre wieder - die Vorweihnachtszeit im KM9 wird mittlerweile zum dritten Mal in Folge für den I AM Kunstpreis genutzt. Noch bis zum 21. Dezember wird aus vier Nominierten ein Gewinner gesucht. Abstimmen darf dabei jeder Besucher. hunderttausend.de stellt die KünstlerInnen vor.

 
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​Zwei erfolgreiche Kunstpreise liegen bereits hinter dem KM9 - und auch sonst waren die vergangenen Jahre für den Kunstraum und Laas Koehler alles andere als langweilig. Seit der Eröffnung Mitte 2015 gab es 29 Einzel-, Doppel- und Gruppenausstellungen mit jeweils passendem Begleitprogramm. Nach den vorangegangenen beiden Editionen des besonderen Kunstpreises darf dieser zum Jahresabschluss natürlich nicht fehlen:

Vier KünstlerInnen sind nominiert worden aus einer recht großen Anzahl an Bewerbern. Doch keine kleine Jury entscheidet darüber, wer den Preis mit nach Hause nimmt. Stattdessen sind die Kunstwerke fast einen Monat lang ausgestellt und alle BesucherInnen haben die Möglichkeit mit Hilfe von drei Pokerchips für ihre Favoriten zu stimmen. Wie die Chips verteilt werden, liegt ganz in der Hand des Abstimmenden - man kann auch einer Person alle geben oder auf die jeweiligen LieblingskünstlerInnen verteilen. Als Preis winkt übrigens eine Einzelausstellung, gezählt werden die Chips bei der Finissage am 21. Dezember 2017 um 19 Uhr im KM9.

Wie auch schon in den vergangenen Jahren zeichnen sich die Nominierten mit einer großen Diversität in ihren jeweiligen Kunstarten aus. Malerei, Installation und Fotografie sind vertreten und hinter den Kunstwerken verbergen sich regionale KünstlerInnen. Kleine Ausschnitte der jeweiligen Werke sind im Artikelbild zu sehen.

So etwa Sonja Lefèvre-Burgdorf (2. v.l.), die in Tawern lebt und arbeitet, seit 2001 stellt sie ihre Arbeiten auch international in Galerien und auf Messen aus. Mit ihrer Malerei fängt sie vielmehr Gefühle ein, ihr zentrales Thema ist dabei die Demenz. Die Krankheit beschäftigt die Künstlerin seit einigen Jahren. Während ihre Bilder zumeist auf dem Boden entstehen und sie sich mitten auf der Leinwand bewegt, visualisiert sie auf den meist großformatigen Bildern ihre Empfindungen mit Hilfe von Gestus, Schichtung von Farbschichten, Verdichtung, Struktur und Transparenz.

Mit Daniel Schieben (1.v.l.) zieht der einzige Mann in diesem Jahr ins Rennen. Der Trierer arbeitet mit Fotografie, wobei er nicht nach dokumentarischer Abbildung strebt, sondern vielmehr mit seinen Arbeiten experimentiert und damit etwas neues, abstraktes erschafft. Reduzierte Kontraste, Mehrfachbelichtung und zurückgenommene Farbigkeit lösen dabei die fotografischen Objekte von ihrer natürlichen Körperhaftigkeit und lassen sie in der Fläche des Bildes verschmelzen.

Die jüngste Nominierte ist Selina Meiers (2.v.r) aus Gonzerath. Sie wurde 1998 geboren und malt seit dem Kindergarten, wobei sie eine immense Entwicklung hinter sich hat. Nachdem sie sich mit 14 Jahren der Portraitmalerei mit dem Bleistift gewidmet hat, ist sie seit 2016 dazu übergegangen mehr Farbe zu verwenden und nutzt seither die Ölmalerei als Medium. Neben Arbeiten, die nach Vorlagen - etwa da Bild von Alan Tuning - entstehen, arbeitet die junge Künstlerin auch freier und mit eigenständigen Motiven.

Als vierte Nominierte zieht Katharina Ziemainz (1.v.r.) ins Rennen. Die Objekt- und Installationskünstlerin nutzt als Thema immer wiederkehrende Ereignisse des Lebens, insbesondere zwischen Mann und Frau. Dazu nutzt sie Alltagsgegenstände, die teils deutlich sicht- und erkennbar sind, etwa in der Installation, oder versteckt im eigentlichen Objekt stecken.

Außerhalb des Wettbewerbs ist aktuell auch Elke Gerber-Eckert im KM9 zu sehen. Die Gestalterin für Angewandte Kunst erschafft in ihrer Werkstatt *Ars Vivendi* Keramiken für jeden Tag.

Am Besten allerdings geht man selbst vorbei in dem Kunstraum im Karl Marx Viertel und lässt sich beispielsweise von Laas Koehler noch das ein oder andere Interessante über die ausstellenden KünstlerInnen erzählen. Abstimmen kann man auch noch und wenn man gerade da ist, kann man auch noch Teil des kommenden Karl-Marx-Jahres werden. Für das Große Moneyfest wird nämlich noch jede Menge Kleingeld benötigt. Für die Installationen und Aktionen wird noch genügend Material benötigt. Im KM9 und in der Tufa kann man beispielsweise Kupfergeld spenden, das sonst ohnehin nur daheim rumsteht, und damit zum Teil der Ausstellung werden.

Foto: Laas Koehler

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