Interviews
10.11.2017 Julia Nemesheimer  
Kaya Yanar

Bauchmuskelkater vor Lachen

​Am Samstag, den 11. November 2017, kommt der Comedian Kaya Yanar in die Europahalle nach Trier. Mit im Gepäck hat er sein aktuelles Programm "Planet Deutschland". hunderttausend.de hat mit ihm gesprochen.

 
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hunderttausend.de: In Ihren Programmen bekommen immer alle ihr Fett weg – Deutsche, Ausländer – und Sie sind mit diesem Schema seit Jahren erfolgreich. Wie erklären Sie sich das?

Kaya Yanar: Die Welt ist halt so, ich mache Scherze über das was ich sehe - und ich sehe Deutsche und Ausländer. Solange es beide Gruppen gibt, solange gibt es meine Scherze (lacht). 

Haben Sie Angst, dass irgendwann nicht mehr so darüber gelacht wird?

Wird ja bereits nicht mehr - im Osten!

Europa wird politischer und das allumfassende Thema dieser Tage ist der enorme Ruck nach Rechts inklusive der immensen Furcht vor islamistischem Terror und Flüchtlingen. Merken Sie etwas von dieser Entwicklung im Zuge Ihrer Arbeit, etwa bei Live-Auftritten?

Nicht wirklich, die Leute wollen auch über schwierige Themen lachen, als ein Akt der Befreiung.

Haben Sie Angst vor Zensur Ihrer eigenen Kunst oder allgemein der Meinungsfreiheit? Oder zensieren Sie sich teilweise selbst, etwa weil Sie denken, ein Witz würde eine Grenze der Political Correctness überschreiten?

Ich bin zu lange im Business für Political Correctness. Wer mich zensieren möchte, der kann mich mal politisch korrekt.

Sie leben in der Schweiz. Hat das Ihren Blick auf Deutschland verändert?

Absolut. Wenn man mal den Wald verlässt, sieht man die Bäume besser. Die Distanz hat mich inspiriert, das Programm „Planet Deutschland“ zu schreiben.

Nach Trier kommen Sie mit Ihrem Programm „Planet Deutschland“. Was können die Leute hier erwarten?

Bauchmuskelkater vor Lachen.

Bei Facebook hat Ranjid sich vor einigen Monaten darüber beschwert, dass Sie alles alleine machen und er gar nicht mehr mitkommen darf. Bringen Sie Ihn denn mit nach Trier?

Ja, der putzt dann die Europahalle, nachdem Hakan alle rausgeschmissen hat.

Im Sommer waren Sie in Australien – dürfen wir bald einige Witze über Down Under erwarten?

Absolut! Es gibt dann tolle neue Gags über das Land der giftigen Schlangen, Spinnen und Menschen. Im neuen Programm „Ausrasten für Anfänger!“

Wenn Sie neue Figuren entwickeln, wie funktioniert das und wie lange dauert es?

Ich verrate Ihnen doch nicht meine Betriebsgeheimnisse…(lacht)

Gibt es eine Nationalität, die Sie nicht darstellen möchten?

Ja, die Etrusker. Die haben gerade nicht viel zu lachen.

Wie testen Sie ein neues Programm?

Ich mache Previews, da müssen dann meine Fans ein unfertiges Programm aushalten - sozusagen eine bezahlte Probe. Aber die freuen sich drauf! Es hat wohl einen besonderen Charme, wenn der Künstler mit Zetteln in der Hand versucht, die Gunst des Publikums zu bekommen.

Sie kommen nicht zum ersten Mal nach Trier: Gibt es etwas, auf das Sie sich freuen, wenn Sie hier eine Show spielen dürfen?

Na, auf mein Publikum. Man sieht sich ja so selten, es ist wie ein Klassentreffen, nur sind alle halt etwas älter geworden.

Tickets gibt es noch an der Abendkasse und für 35,25 Euro im regionalen Kartenvorverkauf.

Foto: Nadine Dilly

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