Manchmal braucht es nicht viel. Ab und an muss man einfach mal machen. Dachten sich auch die zwei von Kaffkönig (die theoretisch noch einen Dritten in der Hinterhand haben, aber der hat " keinen Bock auf Ruhm und Weiber ", so die Facebook-Auskunft). Und so gibt es hier den Einen und den Anderen, einen Sänger mit Gitarre und einen Schlagzeuger. In Weiß gekleidet, fokussiert auf Kippen und Bier, scheinen sie dennoch musikalisch einen Nerv getroffen zu haben mit ihrem Debütalbum Das große Kotzen.
Und das merkt man auch den Kritiken an, die von diesen ironischen Schwaben, die mit Herzblut bei der Sache sind, ziemlich begeistert sind. Wut trifft auf Melancholie, heißt es da oft, etwa bei dem Online-Fanzine Album-der-Woche, das sich zudem über die Inspiration erfreut, die das Duo mit seinen zwei Instrumenten schafft, was andere Bands nicht mal mit einem halben Orchester hinbekämen. Die Lyrics bewegen sich weg vom 0815-Punk-Band-Gebrabbel, bewegen sich mit Metaphern und einer entsprechenden Anti-Haltung aber sehr nah an den ernsten Dingen des Lebens und bringen eben auch die melancholische Note mit ins Spiel. Hierfür lobt auch laut.de, man attestiert dem Texteschreiber zwar direkt, aber nie plump zu agieren, mit indieskem Gesang und härteren, punkigen musikalischen Beiträgen.
plattentests.de sieht hier zwar wieder die nächste Dorfpunk-Band auf sich zurollen, muss dann aber doch anerkennen, dass hier zehn Songs abgeliefert werden, die sich durchaus sehen lassen können. Wobei die Attitüde von Kaffkönig dann wiederum ein paar Minuspunkte einfährt. Aber das ist wohl Geschmackssache. Nordbuzz jedenfalls freut sich darüber, dass die Platte trotz permanenter Anti-Haltung dabei nicht ins Eintönige versumpft und zusätzlich auch ins Ohr geht. Subtilität suche man hier zwar vergeblich, aber dafür findet man jede Menge Ehrlichkeit.
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Foto: Thomas Bauchle
