Film der Woche
10.05.2018 hunderttausend.de  
Isle of Dogs - Ataris Reise

Andersons Regie-Zauber

​​​​Am 10. Mai kommt mit Isle of Dogs - Ataris Reise ein neuer Film von Wes Anderson in die Kinos. Das fantasievolle Stop-Motion-Abenteuer entführt erneut in die Welt des texanischen Regisseurs und überzeugt nicht nur mit einer herzerwärmenden Story sondern auch mit politischen Botschaften. Unser Film der Woche. 

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Die Hundepopulation Japans steigt in naher Zukunft stark an und die Hundegrippe wird als willkommener Anlass genommen, alle Hunde aus der Stadt ​Megasaki zu verbannen. Absolut unwürdig werden sie nach Trash Island verfrachtet, wo sie inmitten der Müllberge ihrem eigenen Schicksal überlassen werden. Diese Maßnahme geht von dem katzenliebenden, korrupten Bürgermeister Kobayashi aus, der, um als "Vorbild" voranzugehen, als erster den Bodyguard-Hund Spots seines Mündels Atari auf die Insel schicken lässt. Doch der Waisenjunge nimmt dies nicht einfach so hin und nutzt einige Monate später die Gelegenheit ein Flugzeug zu kapern und damit nach Trash Island zu fliegen, um seinen Hund wieder zurück zu holen. Unterstützung bekommt er von einer Bande hier lebender Streuner, während Kobayashi auf dem Festland weiter Stimmung gegen die Vierbeiner macht​.

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Seit Jahren liefert Wes Anderson diese ganz speziellen Filme ab, die mit skurril-sympathischen Figuren aufwarten, fantasievollen Stories und melancholischem Unterton, umgeben von staubtrockenem Humor. Nach Der fantastische Mr. Fox liefert der Texaner nun seinen zweiten Stop-Motion-Animationsfilm ab und gewann für Isle of Dogs bei der diesjährigen Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie. 

Die Zeit schreibt in ihrer Kritik: "Jedes Detail dieses Films löst Entzücken aus"  und auch, dass der Film ein Versprechen "auf eine Poesie [sei], die unsere Welt in rätselhafter Schönheit transzendiert. Eine Verzauberung in Stop-Motion-Technik".

In einem kurzen Stern-Artikel wird angeführt, dass es sich hier nicht nur um eine "rührende Geschichte" sondern auch "Politik-Kritik" handele. Angemerkt sei dabei, dass es hierüber aktuell einige Diskussionen gibt, etwa die zu stereotype Darstellung der japanischen Kultur oder die Figur einer US-amerikanischen Austauschschülerin, die eine tragende Rolle spielt. Ähnliche Mankos nennt auch die Süddeutsche

filmstarts.de​ geht vor allen Dingen auf Andersons Faible für Symmetrie ein und das Design seiner Figuren, die nicht auf Niedlichkeit ausgelegt sind, sondern zwischenzeitlich eher "ein bisschen gruselig" wirken oder gar "an ein Horrorkabinett" erinnern, "selbst wenn Anderson diesen Außenseitern wie so oft in seinen Filmen mit einem ganz besonderen Maß an Wärme begegnet". 

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche. 

Foto:  20th Century Fox

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