Reviews
25.07.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
In Extremo

Mittelalterrock-Spektakel

​Am vergangenen Samstag, den 22. Juli 2017, machten In Extremo wieder Halt in der ältesten Stadt Deutschlands. Im Rahmen ihrer "Burgen-Tour" bespielten sie dieses Mal das Amphitheater. Als Vorband war Mr. Irish Bastard dabei. Und trotz Unwetter hatten die Fans einen fantastischen Abend. hunderttausend.de war mit dabei. 

 
Image

​Zehn Jahre dauert die Burgen-Tour jetzt schon. Außergewöhnliche Locations, vornehmlich mittelalterliche Burgen - wer hätte das gedacht - werden bespielt. Ab und an geht man aber auch noch ein Stückchen weiter in die Vergangenheit und spielt im römischen Amphitheater in Trier. Zuletzt besuchten die sieben Musiker die älteste Stadt Deutschlands 2014. Zum zehnjährigen Jubiläum kamen sie erneut an die Mosel. 

Der Abend fing mit bestem Wetter an - nicht zu kalt, nicht zu warm, die Sonne schien, vielleicht ein wenig schwül, aber das ist in Trier ja keine Seltenheit. Vor dem Eingang warteten lange Schlangen, auch wenn im Vergleich zum ersten Abend der Amphitheater-Open Airs mit den Beginnern nur rund die Hälfte an Menschen da war. Doch zum Beginn des Konzertabends mit Mr. Irish Bastard waren dann alle drin. Gute Laune herrschte bei der siebenköpfigen Band, die mit Irish Folk Punk das Publikum bestens unterhielt. Die Band aus Münster existiert seit 2006 und blickt nicht nur auf einige Platten sondern auch auf diverse Support-Slots bei bekannten und ziemlich unterschiedlichen Bands zurück. 

Schließlich beginnt der Main-Act: In Extremo. Gibt es seit 1995 und seit der Jahrtausendwende konnten sind sie mit ihrer Musik deutschlandweit Erfolge verzeichnen. Ihr Mix aus mittelalterlichen und konventionellen Instrumenten, deutschsprachigen Texten und einer Pyroliveshow ziehen Menschen jeden Alters an. Ihre Lyrics sind zum Teil selbst geschrieben, der Rest basiert auf historischen Texten. Das Publikum trägt viel schwarz und viele Bandshirts der Mittelalterrocker. Begeistert wird mitgesungen und auch der später einsetzende Regen hält die wenigsten davon ab, weiter zu tanzen. 

19 Songs standen für das reguläre Set auf der Liste, darunter Quid Pro Quo, Sternhagelvoll oder Moonshiner vom aktuellen Album, aber auch Klassiker der Band wie Vollmond, Sängerkrieg oder Frei zu sein durften natürlich nicht fehlen. Die Pyro schoss einiges raus, knapp bei der Hälfte der Songs durften die Fans sich über eine schicke Feuershow freuen, die in der antiken Kulisse nochmal imposanter wirkte. 

Leider meinte auch die Natur, sie müsse sich imposant einmischen. Was mit Regen begann, ließ mit hellen Blitzen am Horizont ein nahendes Gewitter schon erahnen. Statt der geplanten Zugabe konnte die Band nur noch einen Song spielen, denn die Unwetterwarnung führte dazu, dass das Konzert früher abgebrochen werden musste. Trotz der Evakuierung unmittelbar nach dem Auftritt wurden auf dem Heimweg vermutlich die meisten noch nasser, als sie ohnehin schon waren. Denn kurze Zeit später öffneten sich wahrlich die Schleusen. Nichtsdestotrotz lieferte In Extremo ein wunderbares Konzert ab. 

Bildgalerie



Karte anzeigen