Film der Woche
22.03.2018 hunderttausend.de  
I, Tonya

Die Eishexe

​​Das Biopic der Eiskunstläuferin Tonya Harding wurde mit herausragenden Darstellern im Stil einer Mockumentary gedreht und durfte sich neben Nominierungen auch über entsprechende Preise freuen. Unser Film der Woche. 

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​​Tonya Harding wurde als Eiskunstläuferin bekannt, die als erste US-Amerikanerin und eine der wenigen Frauen weltweit einen dreifachen Axel stand. In einem Wettbewerb brachte sie diesen schwierigen Sprung gleich zweimal in ihrem Programm unter. Doch statt als eine herausragende Sportlerin in die Geschichte einzugehen, ist ihr Name vor allen Dingen mit dem Attentat auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan verbunden. Noch bis heute ist nicht eindeutig geklärt, wie viel die Sportlerin von dem miserabel durchgeführten Angriff auf die andere Eiskunstläuferin wusste, den ihr Ehemann gemeinsam mit einem Freund plante. Der Film betrachtet nun Tonya Harding nicht nur in diesen lebensverändernden Momenten, sondern beleuchtet auch ihre Kindheit und ihren Aufstieg.

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Craig Gillespie hat mit diesem Drama, das mit all seinem beißenden Humor und seinen Absurditäten oftmals in eine bitterböse, schwarze Tragikomödie rutscht, die Diskussion um Harding noch einmal aufflammen lassen und gleichzeitig einen Film gedreht, der sich bemüht, auch den Werdegang der Sportlerin nachzuzeichnen. Woher kommt sie, wie wurde sie zu dem was sie ist? Bereits als kleines Mädchen wurde sie von ihrer rabiaten Mutter auf dem Eis getriezt, psychisch wie physisch misshandelt, später auch von ihrer Jugendliebe und ersten Ehemann Jeff  Gillooly. 
In diesem Film nutzt Gillespie die Möglichkeit, seine Protagonistin auch direkt mit der Kamera sprechen zu lassen. Interviewsequenzen wechseln mit Rückblenden ab und für den Schnitt wurde Tatiana S. Riegel für einen Oscar nominiert. Das Faszinierende an diesem teilweise fast schon grotesk überzogen wirkenden Film: Es ist keine Phantasie eines verrückten Drehbuchautoren. "Craig Gillespies Film beruft sich auf biografische Fakten, echte Aussagen der Beteiligten, Polizeiberichte [...]", so die Süddeutsche. Und weiter heißt es, dass im Abspann die echten Interviewausschnitte zu sehen seien, die hier im Film zwar ​nachgestellt wurden, aber Fiktion und Realität gekonnt miteinander verknüpfen. Und da findet man all die Absurditäten, die eben nicht an den Haaren herbeigezogen sind. 
Für ihre Darstellungen haben insbesondere Margot Robbie als Tonya und Allison Janney als Mutter LaVona Golden bereits einige Preise eingeheimst. Und auch wenn sich Robbie bei den Oscars nicht durchsetzen konnte, so bekam doch Janney die Auszeichnung als Beste Nebendarstellerin. filmstarts.de kommt zu dem Fazit, dass hier  "eine furios-lustige Redneck-Satire mit jeder Menge unvergesslich exzentrischer Figuren und immensem Unterhaltungswert" vorliege. 

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche. 
Foto: DCM​

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