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15.11.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Fink

Hypnotizing

​​Am gestrigen Dienstagabend war Fink im Club der Rockhal zu Gast. Die fünf Musiker bezauberten mit hypnotischen, mitreissenden Klängen, passend dazu gab es eine reduzierte, aber umso wirkungsvollere Lichtshow. hunderttausend.de war mit der Kamera dabei. 

 
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​Am Dienstagabend fand man sich im mit Molton künstlich verkleinerten Club der Rockhal zusammen, um der britischen Band Fink zu lauschen. Die sind gerade auf einer langen Tour quer durch Europa, da lässt man das Großherzogtum natürlich nicht aus. Statt Vorband gibt es einen aus Clips bestehenden Film zum Einstimmen, der jedoch vom Großteil des Publikums ignoriert wird. Etwas früher als ursprünglich angegeben wird um 21 Uhr das Licht gelöscht und das Trio bestehend aus Fin Greenall, Guy Whittaker am Bass und Drummer Tom Thornton betritt die Bühne. Unterstützung gibt es live von Nicky Hustinx als zusätzlichem Schlagzeuger und Chris Nicholls an der Gitarre.  
​Die Beleuchtung kommt fast ausschließlich von hinten: helles, warmes Licht, das ohne viel buntes Geblinke auskommt, sondern die Stimmung des Konzerts perfekt unterstützt. Im Vordergrund, teils von Nebel eingehüllt, steht die Band und nimmt das Publikum vom ersten Moment an mit. Warm Shadow vom 2011er Album Perfect Darkness macht den Anfang, gefolgt direkt von Shakespeare der nachfolgenden Platte Hard Believer. Die Musiker beweisen, dass sie wunderbar miteinander harmonieren, sie bauen Klangwände auf, die eine fesselnde Spannung erzeugte. Die gänsehaut​erzeugende Stimme von Fin Greenall setzte da nur noch das Sahnehäubchen drauf. Der wechselte nebenbei immer mal wieder von der Gitarre zum E-Piano, während Thornton das Schlagzeug zu Gunsten eines Saiteninstruments hin und wieder verließ. Das aktuelle Album Resurgam machte etwa die Hälfte der Setlist aus, wobei die hypnotischen Songs auch live wirklich gut funktionieren: Statt sperrig oder langweilig zu werden, überzeugte der (bereits auf der Platte) 8 Minuten lange titelgebende Track sogar in der Extended Version mit Kurzweiligkeit und dieser ganz speziellen Art Minimalismus, die trotzdem vor Inhalt nur so strotzt. Inklusive der bekannte(ren) Songs Looking Too Closely oder This Is The Thing und der Zugabe Pilgrim spielt Fink knappe zwei Stunden, entführt mühelos in eine musikalische Traumwelt und hat mit der Performance sicherlich bei den meisten bleibende Eindrücke hinterlassen. ​​

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