Film der Woche
16.02.2017 hunderttausend.de  
Fences

Zäune innen und außen

Heute kommt mit "Fences" eine Theateradaption in die Kinos. Darin brillieren Denzel Washington und Viola Davis in ihren Rollen als schwarzes Ehepaar Maxson, das in den 1950er Jahren in Pittsburgh lebt. Das intensive Stück ist für vier Oscars nominiert und dieses Mal der Film der Woche. 

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​Troy Maxson arbeitet bei der Müllabfuhr, darf aber nicht den Müllwagen fahren, denn er ist schwarz und hat noch dazu keinen Führerschein. Er blickt zurück auf ein bewegtes Leben: 15 Jahre lang saß er im Gefängnis, in der Baseball-Liga zu spielen, ist nicht nur wegen der langen Haftstrafe, sondern auch auf Grund seiner Hautfarbe unmöglich gewesen, weswegen er noch heute seinem möglichen Leben als Sportler nachtrauert. Seit 18 Jahren ist er mit Rose verheiratet, der gemeinsame Sohn Cory hat die Möglichkeit, ein Football-Stipendium am College zu erhalten, doch der herrische Vater ist dagegen. Daneben gibt es noch einen älteren Sohn aus seiner vorherigen Ehe, ein Musiker, der immer knapp bei Kasse ist und in regelmäßigen Abständen vorbeischaut, um Geld zu leihen. In seinem Hinterhof sitzt Troy und erzählt von seinem Leben, oft zu Alkohol und teils auch nicht ganz wahrheitsgetreu. Daneben gibt es die Realität, in der er mit seiner Familie und der Welt konfrontiert wird. Und einen Zaun, den er um sein Grundstück baut. 

http://www.broadway-trier.de/

August Wilson schrieb Fences als Teil seiner Serie von zehn Theaterstücken, die jeweils einem Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gewidmet sind. Er gilt als bedeutendster afroamerikanischer Dramatiker und erhielt 1987 eben für Fences den Pulitzer-Preis nachdem das Stück erfolgreich am Broadway anlief. Erst 2010, fünf Jahre nach dem Tod des Autoren, kam das Drama erneut auf die Broadwaybühne, dieses Mal spielten Denzel Washington und Viola Davis die Hauptrollen. Washington übernimmt nicht nur erneut die Rolle des Troy Maxson, sondern führt bei dem Film zusätzlich Regie. Auch Davis ist auf der Leinwand wieder als Rose zu sehen und das Paar überzeugt gemeinsam, aber auch jeder für sich gesehn. So schreibt filmstarts.de: "Die Darsteller spielen sich die Seele aus dem Leib" und "Nun bekommt man Denzel Washington [...] und Viola Davis in den Rollen ihres Lebens eben auf der großen Leinwand zu sehen - und ihr Spiel allein war, ist und bleibt ein Ereignis, das man sich als Kinofan nicht entgehen lassen sollte und als Theaterjunkie auf keinen Fall verpassen darf". Die Zeit schreibt, dass Rose die eigentliche Heldin des Filmes sei: "Was als Geschichte über einen schwierigen Mann beginnt, wird am Ende zum Plädoyer für eine starke Frau."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater Trier präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche. 

Foto: Paramount

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