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08.06.2017 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Eivør

Färöische Traumwelten

​Am gestrigen Mittwochabend war die Sängerin Eivør zurück in der Rockhal. Auf der kleinen Bühne des Floors bezauberte sie, unterstützt von ihren beiden Mitmusikern und Supportact Konni Kass die anwesenden Gäste. hunderttausend.de war mit der Kamera dabei. 

 
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​Musik aus den skandinavischen Ländern verspricht oftmals besonders zu sein. Keine Ausnahme bilden hierbei die beiden Künstlerinnen, die den Weg auf die Bühne der Rockhal in Esch sûr Alzette fanden. Gerade Eivør Pálsdóttir selbst blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück, die sicherlich noch lange nicht beendet ist. Gerade in ihrer Heimat sowie den angrenzenden Ländern, aber auch im Rest Europas, Kanada und den USA konnte sie Fuß fassen. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie als Berufsmusikerin unterwegs und hat bisher acht Studioalben veröffentlicht. 2005 wurde sie auf Grund ihrer musikalischen Verdienste zur Färingerin des Jahres 2004 gewählt, da ihre Lieder die Färöer auf eine positive Art auf die Weltkarte gesetzt hätten, so die Jurybegründung. Es folgten weitere Auszeichnungen, Main-Act-Konzerte - solo, mit Band, Big Band oder Sinfonieorchester - sowie Auftritte bei bekannten Festivals. 

Dass ihre Musik viele Generationen anspricht, war auch beim gestrigen Konzert zu bemerken. Dabei singt sie sowohl auf Englisch als auch in ihrer Muttersprache, teils auch auf Dänisch, Schwedisch oder Isländisch. Dass die Sprachbarriere im Falle der Musik von Eivør nur eine sekundäre Rolle spielt, merkt man vor allen Dingen live. Augen schließen und genießen ist hier die Devise - eine Reise in weit entfernte Welten ist mit dem Rezept relativ sicher. Mit der Unterstützung von Mikael Blak an Moog und Bass sowie Høgni Lisberg am Schlagzeug zeigte die Färingerin über gute anderthalb Stunden ihr Können. Teils wurde sie dabei von der jungen Sängerin Konni Kass begleitet, die im Vorprogramm spielte. Die ebenfalls von den Färöern stammende Musikerin trat ohne ihre Band auf, dafür aber mit teils neuem Material und begleitete sich selbst am Keyboard oder auf der Gitarre, womit sie eine knappe halbe Stunde lang wunderbar auf den kommenden Hauptact vorbereitet. 

Eivør griff dabei auf eine bunte Mischung aus englischsprachigen und färöischen Songs zurück, darunter Verd Mín, Trøllabundin oder Í Tokuni vom aktuellen Album Slør, das 2017 auch in englischer Version erschien. Bei der Zugabe kam Leonard Cohens Famous Blue Raincoat zum Einsatz. 

Insgesamt ein bezaubernder Abend mit sympathischen und offenen Protagonisten, die den anwesenden Fans das Gefühl vermittelten, dass sie nicht nur großen Spaß an ihrer Musik haben, sondern genau in diesem Moment wirklich schätzen und lieben, auf eben dieser Stage zu stehen. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch Schlagzeuger Høgni gratuliert, dessen Geburtstag auf der Bühne mit Kuchen und Ständchen gefeiert wurde.

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