Film der Woche
18.01.2018 hunderttausend.de  
Downsizing

Kleine Welt

​Matt Damon und Kristen Wiig lassen sich schrumpfen - genauso wie Christopher Waltz und weitere namhafte Kollegen. Ab dem 18. Januar 2018 kann man die Science-Fiction-Tragikomödie in den deutschen Kinos sehen. Unser Film der Woche.

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​Die Welt ächzt unter der Überbevölkerung und dem unter anderem daraus und dem verschwenderischen Lebensstil resultierenden exzessiven Ressourcenverbrauch der Menschheit. Die Reserven neigen sich dem Ende zu. Doch in naher Zukunft findet man eine Lösung dafür: Downsizing soll die Antwort auf den drohenden Kollaps heißen. Norwegische Wissenschaftler haben dafür einen Weg gefunden, Menschen auf eine Körpergröße von etwa zwölf Zentimetern schrumpfen zu lassen. Schließlich verbraucht ein so kleiner Mensch auch nur einen Bruchteil der Ressourcen, die eine normale Person benötigt. Es fällt daneben auch noch weniger Abfall an, das Platzproblem wird auch gelöst und vor allem winkt selbst dem Durchschnittsbürger in der Miniaturwelt "Leisureland" ein luxuriöses Leben. Auch Paul Safranek und seine Frau Audrey aus Omaha beschließen dieses Risiko der schmerzhaften und nicht mehr zu revidierenden Prozessur auf sich zu nehmen. Doch in seinem neuen Leben angekommen, muss Paul nicht nur bemerken, dass seine Frau im letzten Moment kniff, sondern sich zudem alten Problemen herumschlagen - wenn auch mit neuen Freunden und Bekannten.

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Der Film des für Regisseurs Alexander Payne basiert auf einer Idee, die schon seit zehn Jahren existiert: "Die Prämisse von Downsizing [...] ist so umwerfend wie irrwitzig, sie bildet die Basis für ein ins Private wie Politische ausgreifendes Epos, das Satire und Science-Fiction ist, zugleich aber auch großes Hollywood-Erzählkino und Moralstück über den Zustand der conditio humana", schreibt etwa spiegel-online. Andreas Borcholte, der Autor des Artikels, sieht den Film nicht nur im Rennen um einen Oscar weit vorne, sondern auch an den Kinokassen. Am Schluss kommt er zu dem Fazit: "Die Erkenntnis, vor die Alexander Payne seinen Protagonisten stellt, geht uns alle an: Je kleiner man sich macht, desto größer die Probleme. Ist Wegducken wirklich die Lösung aller Probleme?"

Auch Susan Vahabzadeh von der Süddeutschen findet lobende Worte für den Film: "Downsizing ist, zumindest zu zwei Dritteln, komisch und genial, denn der Film spielt, wie alle richtig gute Science-Fiction, in der Zukunft und meint die Gegenwart." Sie bedenkt außerdem, dass es eine gute Sache war, den Film ein wenig in er Schublade ruhen zu lassen - die Effekte hätte man vor zehn Jahren nicht so realistisch und organisch hinbekommen. Und auch wenn das letzte Drittel des Filmes ein wenig abschweift und nach Vahabzadehs Meinung besser ein wenig verkleinert worden wäre, attestiert sie Downsizing doch: "Unterhaltsamer und geistreicher, als Payne es tut, kann man kaum von dem ganz großen Problem erzählen, das Erde plagt: Menschen."

"Alexander Paynes behutsame Regie nimmt das Publikum erst nach der Hälfte des Films in dieses Elend mit; er hat den Moment, da aus der skurrilen Komödie in der Tradition von „Honey, I shrunk the kids“ (1989) etwas anderes, anstrengenderes, sehr viel Besseres wird, intelligent vorbereitet, und zwar mit Details, in denen es einerseits was zum Lachen, Andererseits Grund zum Fürchten gibt", so fasst die FAZ den Film treffend zusammen. Daneben lobt er auch das Ensemble und kommt zu dem Abschluss: "Downsizing ist [...] kein monumentaler Meilenstein der Kunst zwar, aber als aufgeweckte Unterhaltung eine, wie soll man sagen, ja: eine enorme Kleinigkeit."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Paramount Pictures

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