Film der Woche
21.12.2017 hunderttausend.de  
Dieses bescheuerte Herz

Leben & Freundschaft

​Stell dir vor, dieser Tag wäre dein Letzter. Für den herzkranken David ist das nicht nur eine Floskel, denn theoretisch könnte er jeden Augenblick sterben. In Dieses bescheuerte Herz mit Elyas M'Barek wird ab dem 21. Dezember 2018 außerdem die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft erzählt. Unser Film der Woche.

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​Lenny ist um die 30 und von Beruf Sohn. Während sein Vater als gutverdienender Arzt arbeitet und täglich mit dem Ernst des Lebens konfrontiert wird, genießt der junge Mann in vollen Zügen ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Und so feiert er rauschende Parties und fährt auch mal besoffen mit dem teuren Wagen mitten in den elterlichen Pool hinein. Damit ist er jedoch einen Schritt zu weit gegangen und sein Erzeuger setzt ihm einen Riegel vor: Sollte er nicht lernen Verantwortung zu übernehmen, ist der Geldhahn ab sofort zu. Mittel zum Zweck: Der schwer herzkranke David, der jederzeit sterben könnte, gerade 15 ist und von dem niemand weiß, ob er seinen 16. Geburtstag erleben wird. Und so rauft sich das ungleiche Paar zusammen und arbeitet die Bucket-List des Jungen gemeinsam ab: Shopping, Musikstudio, teure Autos fahren (und klauen), ein Mädchen küssen und vieles mehr...

http://www.broadway-trier.de/ 

"Der Film basiert – wie der zugrundeliegende Roman – auf der realen Freundschaft zwischen dem herzkranken Teenager Daniel Meyer und dem Autor Lars Amend, wodurch die Geschichte eigentlich mehr bietet als konfektionsgerechte Kino-Unterhaltung", heißt es in der Kritik von kino-zeit.de. Weiter wird gelobt: "Hier bleibt Marc Rothemunds Film in der Inszenierung wohltuend geerdet, es gibt keine zusätzliche Melodramatisierung des Stoffes, auch ertrinkt nicht jede Szene in emotionaler Musik." Allerdings weicht die Verfilmung von der Vorlage in mehreren Punkten ab. Der wohl gravierendste ist die Änderung des Charakters des Protagonisten Lenny: "Während sein Real-Life-Vorbild Lars Amend durch ein lebensbedrohliches Erlebnis in den Slums von Rio de Janeiro aus seiner Depression gerissen wurde und daraufhin den Wunsch nach tiefgreifenden Veränderungen in seinem Leben spürte, haben die Autoren den Film-Lenny kurzerhand zu einem gedankenlosen Partyproll degradiert, der von seinem reichen Vater zu lebensverändernden Einsichten gezwungen werden muss", schreibt turn-on.de.

Der NDR lobt vor allem die Schauspieler: "Neben Elyas M'Barek überzeugen der Newcomer Philip Noah Schwarz als David und Nadine Wriets als seine couragierte Mutter." Und auch bei Wessels-Filmkritik bekommt insbesondere der Jungdarsteller Schwarz Lob für seine Arbeit, die sich besonders im Team mit M'Barek entfalte. Hier kommt man zu dem Fazit: "Mit der Romanverfilmung „Dieses bescheuerte Herz“ ist Regisseur Marc Rothemund ein wahrhaftiger Film über eine unkonventionelle Freundschaft gelungen, der so ziemlich alle Kitsch- und Klischeefallen umgeht, in die seine Kollegen sonst so gern reintreten."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Constantin Film

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