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01.10.2018 hunderttausend.de hunderttausend.de
Dermot Kennedy

Gänsehaut aus Irland

​Am Montag, 24. September 2018, war Dermot Kennedy in der Rockhal zu Gast. Der Ire verzauberte mit seiner Gänsehaut-Stimme den gut gefüllten Floor und auch sein Support Jack Vollier konnte überzeugen. hunderttausend.de war mit dabei. 

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​​​​​"Alternative Pop" kann man als Genre bei Jack Vallier lesen. Der junge Singer-Songwriter aus Bournemouth im Südwesten Englands begleitet Dermot Kennedy auf seiner Europatour und schlug mit seinen melancholischen Songs genau in die Kerbe, die das Publikum auch im Vorprogramm erwartet hatte. Er stand dabei allein mit seiner Akustik-Gitarre auf der Bühne und schaffte einen angenehmen Wechsel zwischen Kopf- und Bauchstimme, die hervorragend zu seinen bittersüßen Songs passte, über deren Traurigkeits-Grad er in den Pausen zwischen den Songs scherzte.

Die Umbauzeit gestaltete sich an diesem Abend erstaunlich lange, eine knappe Stunde mussten die Gäste auf den irischen Singer-Songwriter warten. Das vorwiegend junge Publikum hätte auch der Hipster-Instagram-Riege entsprungen sein können, zeigte sich aber weitgehend textsicher, als Dermot Kennedy schließlich die Bühne betrat. Konzentriert stand er mal mit, mal ohne Gitarre vor dem zu der zum Greifen nahen Menge und behielt seine Augen die meiste Zeit geschlossen. Vertieft in seine eigene Welt, so schien es, vermied er allzu lange Ansprachen zwischen Songs und überzeugte​ lieber mit seiner Musik. Begleitet wurde er von drei weiteren Jungs, die Schlagzeug, Bass und Keyboard übernahmen und so den passenden, im Vergleich zum Support volleren Soundteppich lieferten. Von Young & Free über Boston hin zu Glory zeigte er einen Querschnitt seines bisherigen Schaffens. Aus dem Publikum kam auch die Aussage "Wenn ich es nicht besser wüsste und die Augen schließe, könnte man fast meinen, Ed Sheeran sei für eine geheime Clubshow hergekommen". Tatsächlich fesselt die Stimme des Iren auf eine angenehme Art und Weise - wobei die Spielzeit von etwas über 60 Minuten auch nicht viel länger hätte sein sollen. Dermot Kennedy weiß zu überraschen, indem er seinen melancholischen Folk-Songs Rap- und Elektro-Elemente untermischt und damit eine fesselnde Musik erschafft. Dennoch kann es auf Dauer ein wenig ermüden, ohne insgesamt an Faszination zu verlieren. ​

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