Film der Woche
05.10.2017 hunderttausend.de  
Blade Runner 2049

Die Replikantenjagd geht weiter

​​​Am 05. Oktober startet mit Blade Runner 2049 eine Fortsetzung des Kultfilms Blade Runner von 1982. Ryan Gosling trifft auf Harrison Ford. Eine absolut gelungene Weiterführung mit philosophischen Fragen, dystopischen Bildern und bleibenden Eindrücken. Unser Film der Woche.

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​Der bahnbrechende Film von Ridley Scott aus dem Jahr 1982 brachte den Cyberpunk in die Kinos, auch wenn er kein Kassenschlager war und erst im Nachhinein zum Kultfilm wurde. Harrison Ford spielte damals den Blade Runner, der dafür zuständig war, dass im dystopischen Los Angeles des Jahres 2019 die Replikanten - Sklaven, die aussehen wie Menschen, kaum von ihnen zu unterscheiden sind - nicht auf die Erde kommen und nach ihrer Lebensspanne von vier Jahren eliminiert werden. Im Jahr 2049 gibt es noch immer Blade Runner, doch dieses Mal wird er von Ryan Gosling gespielt, hört auf den Namen K und ist weit weniger rebellisch als die Vorgängermodelle von vor 30 Jahren. Nicht nur, dass er selbst ein Replikant ist, die künstlichen Lebewesen sind zudem so programmiert, dass sie an Aufstand gar nicht erst denken. An dieser Stelle soll jedoch nicht wie üblich auf den Plot weiter eingegangen werden, wir entsprechen hier dem Wunsch von Regisseur Denis Villeneuve, keine Details der Handlung zu verraten.

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So viel jedoch vorweg: Glaubt man den Kritikern, so hat der kanadische Regisseur ein Meisterwerk erschaffen, dass sich vor Scotts Werk aus den 80ern nicht verstecken muss. Nur allzu oft verdreht man bei der x-ten Fortsetzung, Sequel oder Prequel inzwischen die Augen. Und nicht selten wird man absolut enttäuscht davon, wie die Story, die einen damals von den Socken gehauen hat, verhunzt und verstümmelt wird. Doch mit Blade Runner 2049 würde das eigentlich Unmögliche geschafft und die Themen und der Stil des Vorgängers so behutsam und zielsicher modernisiert, dass ein ebenbürtiger Film entstehe, der gleichzeitig als Fortsetzung und eigenständiger Cyberpunk-Film funktioniere und trotz der Spiellänge von 163 Minuten in keinem Moment langatmig wirke, so schreibt Philipp Elsner in seinem Fazit bei gamestar.de. Auch die Süddeutsche ist voll des Lobes und meint schon im Titel: "Blade Runner 2049 ist grandioser als das Original". Dies liegt sicherlich auch an der Entschleunigung, die Villeneuve seinem Film verordnet hat: "Vor allem aber spürt man sofort, dass hier Zeit vorhanden ist. [...] Wirkliche Zeit zum Staunen und Abschweifen. [...] jegliche innere Hektik [ist] aus seinem System getilgt, um all die dystopischen Breitwandgemälde wirken zu lassen, [...] die sein Produktionsmagier Dennis Gassner und sein Kamera-Großmeister Roger Deakins ihm geschaffen haben." Der Film vertieft die Frage danach, was den Menschen als solches definiert. Wo der Unterschied zwischen KI und Mensch liegt. Es geht um Liebe, Bewusstsein, Empfinden, Erinnerung, Gut und Böse. "Blade Runner 2049 ist zwischen seinen brillianten Actionszenen ein langsamer Film" hält die FAZ fest. Und filmstarts.de vergibt mit fünf Sternen die Maximalpunktzahl: "Ganz selten hatten wir derart früh in einem Film das Gefühl, nicht einfach nur einen verdammt guten Blockbuster, sondern einen zeitlosen Klassiker zu sehen - und in den folgenden zweieinhalb Stunden gab es keine einzige Sekunde, die uns an unserem anfänglichen Gefühl zweifeln ließ."

In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.

Foto: Sony Pictures

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