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02.11.2016 Julia Nemesheimer Vincenzo Sarnelli
Billy Talent Live

Rock is still alive

Das den Atelier hat am gestrigen Dienstag, den 01. November 2016, rund 4500 Fans von Billy Talent in die Rockhal nach Esch/Alzette gelockt. Mit zwei Vorbands im Programm durfte das Publikum ein dreistündiges bewegungsreiches Rockkonzert erleben. hunderttausend.de war mit der Kamera dabei.

 
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​Im Laufe ihrer Karriere waren Billy Talent schon einige Male im Großherzogtum, zuletzt vor vier Jahren. Mit dem neuen Album "Afraid of Heights" sind die Kanadier jetzt wieder auf Tour und freuten sich sichtlich, wieder in Luxemburg zu sein. Nach einem Day Off, den man laut eigenen Angaben entspannt verbracht hatte, machten die Jungs einen ausgeruhten Eindruck und heizten dem Publikum ordentlich ein. 

Im Vorfeld spielte die kanadische Gruppe Say Yes, ein Trio unter anderem bestehend aus Mitgliedern der Bands Alexisonfire (Jordan Hastings, Drums), Saint Alvia (Adam Michael, Gitarre/Gesang) und Jersey (Michael Zane, Bass), die bereits seit einigen Jahren gemeinsam Musik schaffen und kürzlich das Debütalbum "Real Life Trash Mag" vorlegten. Danach enterten die Briten von Young Guns die Bühne für ein knapp 30-minütiges Set, während sich die Halle langsam mehr füllte. 

Pünktlich begann Billy Talent das Set mit "Devil in a Midnight Mass" und "This Suffering" vom zweiten Album "Billy Talent II", und Sänger Ben Kowalewicz nutzte die große Bühne der Main Hall, um permanent in Bewegung zu bleiben und das Publikum mit seiner energetischen Art anzustecken. Neue Stücke vom aktuellen fünften Studioalbum mischten sich mit Werken von "Billy Talent I-III" und "Dead Silence", wobei insbesondere die großen Hits nicht fehlen durften und entsprechend gefeiert wurden. Das Stück "White Sparrows" wurde dabei Nick Alexander, einem Freund der Band, gewidmet, der 2015 bei den Anschlägen im Pariser Bataclan ums Leben kam. Auch politisch wurde es, wenn Kowalewicz seinem Frust über den amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Ausdruck verleiht und ihn in der Ansage zu "Kingdom of Zod" als "homophobic, narcissistic, rasict, misgynist liar Donald Trump" bezeichnet, was im Anschluss zu "Fuck Trump"-Chören aus dem Publikum führte. Daneben wurde an den Schlagzeuger Aaron Solowoniuk gedacht, der auf Grund seiner Multiplen Sklerose-Erkrankung aktuell nicht an der Tour teilnehmen kann und durch oben bereits erwähnte Jordan Hastings vertreten wird, der, ebenso wie die beiden Saitenkünstler Ian D'Sa und Jonathan Gallant, eine ausgesprochen gute Show ablieferte. Bei "Louder Than The DJ" musste wohl der ein oder andere angesichts der nebenan stattfindenden Show des französischen Elektro-Künstlers Fakear ein wenig schmunzeln. 

Nach gut anderthalb Stunden sollte aber Schluss sein, als Zugabe durften die größten Hits der Band "Try Honesty", "Fallen Leaves" und "Red Flag" aber nicht fehlen. Und so wurde das Vorhaben von Kowalewicz wohl umgesetzt: "We're here to prove that rock still means something to people, because it's everything to us". 

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