Promo
21.02.2017 Julia Nemesheimer  
Avenged Sevenfold, Disturbed und Chevelle Live

Metal mal Drei

​Am kommenden 1. März 2017 geben sich gleich drei Metal-Bands aus den USA die Klinke der Rockhal in die Hand. Headliner Avenged Sevenfold ist derzeit mit dem neuen Album „The Stage" unterwegs und hat die Kracher von Disturbed sowie Chevelle mit im Gepäck. Metal-Fans dürfen sich auf einen energetischen Abend freuen. 

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​Zeit also, sich die drei Bands mal genauer anzusehen und dabei auch ein Augenmerk auf die neu erschiene Musik zu werfen:

Aus Kalifornien kommt das Quintett Avenged Sevenfold. Biblischer Name, obwohl die Band selbst nicht religiös ist, hinzu kommen Spitznamen für die Bandmitglieder: Sänger M. Shadows, Gitarrist Zacky Vengeance und Synyster Gates sowie Bassist Johnny Christ. Aktuell ist mit Brooks Wackerman seit 2015 ein neuer Mann am Schlagzeug. Zur Erinnerung, Avenged Sevenfold ist eine Anlehnung an das Alten Testament und die Story von Kain und Abel: Nachdem er seinen Bruder erschlug, steht dort, dass jeder, der Kain umbrächte, siebenfach gerächt werden soll – im Englischen eben: Avenged Sevenfold. Nicht selten wird die Band auch mit A7X abgekürzt. Soweit zur Zusammensetzung der Band und des Namens. Begonnen haben die Herren recht früh, noch zu Highschool-Zeiten gründeten sie die Band 1999 und mauserten sich in der Zwischenzeit zu wahren Größen im Metaluniversum. Mit der unverkennbaren Stimme von M. Shadows und einer Mischung aus Heavy Metal, Hard Rock und Power Metal blicken sie auf mehrere Millionen verkaufte Platten zurück.

Bei diesem Status wundert auch der Schritt nicht, zu dem man sich 2016 mit dem neuen Album „The Stage" entschied: Statt die große Promo-Maschinerie anzuwerfen, war das Album einfach irgendwann da. Am 28. Oktober war die elf Songs umfassende Scheibe auf dem Markt und konnte sich auch ohne große Werbung behaupten. Mit einem simplen Video wurde sie damals angekündigt, die gleichnamige Single-Auskopplung gab es schon im Voraus, jedoch ohne Hinweis auf das bald folgende Album. Stattdessen schrieben nicht wenige in Ankündigungen, dass ein neues Album namens „Voltaic Oceans" geplant sei, all dies war aber nur Teil der Täuschungsaktion im Vorfeld.

Das Album selbst stellt ein Konzeptalbum dar, es geht um Künstliche Intelligenz und damit zusammenhängend auch um die Veränderungen, die damit einhergehen, um den Menschen an sich und der letzte Song „Exist" versucht tatsächlich in 15 Minuten den Urknall musikalisch festzuhalten. Insgesamt ist das Album progressiver als seine Vorgänger und die Band versucht sich in Anleihen aus vielen verschiedenen Genres. Latin, Jazz, ansetzende Industrial-Elemente, Bläser, Streicher sowie einige Balladen sind auf dem Album vertreten. Für diese Platte gibt's von powermetal.de beispielsweise gleich mal 9,5 von möglichen 10 Punkten, auch wenn der Autor anmerkt, dass das Album beim ersten Eindruck etwas wirr und überambitioniert wirken könnte. Mit der nötigen Zeit jedoch wachse es schnell zu einem famosen Album heran. Auch die österreichischen Kollegen von stormbringer.at zeigen sich begeistert und schreiben als Fazit: „A7X besinnen sich auf ihre schwer anzuzweifelnden Stärken, zeigen aber gerade in Sachen Songwriting, dass sie in den letzten Jahren gereift sind und mit ihrem ureigenen Charakter sogar ein Konzeptalbum dieses Ausmaßes stemmen können." Die Herren von Metal-Hammer.de freuen sich ebenfalls insbesondere über die Rückkehr zur alten Stärke und „jener Melange-Metal-Identität, die „City of Evil" einst so faszinierend machte".

Chicago hingegen ist der Heimatort von Disturbed, 1996 gegründet, und inzwischen ebenfalls sehr erfolgreich, sind doch alle Studioalben, außer dem Debüt, in den amerikanischen Charts auf Eins gestartet. 2011 legten die vier Musiker eine Pause ein, im Sommer 2015 kam dann mit Immortalized das aktuellste Album auf den Markt. 2016 waren sie damit bereits als Headliner in der Rockhal und konnten das Publikum ziemlich begeistern. Momentan sind die Metal-Herren allerdings insbesondere für ihre balladeske Coverversion von Simon & Garfunkels „The Sound of Silence" einer breiteren Masse bekannt, läuft der Track schließlich in den hiesigen Radiostationen rauf und runter. Aktuell wurde der Song bei Youtube fast 190 Millionen Mal angehört. Mitunter mögen etwas musikalisch engstirnige Menschen damit nichts anfangen können, Streicher und softe Piano-Klänge sind eher nicht jedes Metalheads Ding. Nichtsdestotrotz ist der Song ein Gänsehaut-Garant und tatsächlich eine gelungene Coverversion. Bevor manch einer jetzt ein Balladen-Reigen erwartet – dem wird nicht so sein. Insbesondere mit dem Song „Down with the Sickness" hat sich Disturbed etliche Fans erspielt und jeder Liebhaber der musikalisch etwas härteren Gangart hat hierzu schon geheadbangt. Mit den folgenden Alben konnte die Gruppe ihren Erfolg festigen und gerade das aktuelle Album „Immortalized" wird gelobt. So findet laut.de etwa, dass die Pause dem Quartett guttat und dem Sound zu alter Stärke verhilft und gleichzeitig in neuem Glanz erstrahlen lässt.Metal-Hammer.de schreibt dazu: „[Das sechste Album] klingt, als hätte es die Auszeit nie gegeben: fett (die modernen, mit traditionellen Verweisen gespickten Riffs), fett (die Grooves) und nochmals fett (die Produktion)." Auch Metal.de zeigt sich zumindest von einigen Highlights angesprochen und zählt insbesondere „The Vengeful One" zu den besten Songs, die Disturbed in den vergangenen Jahren schrieb.

Die dritte Band an diesem Abend ist Chevelle, die in Deutschland eher weniger bekannt sind, 2002 allerdings mit der Single-Auskopplung „The Red" vom Album „Wonder What's Next". Das Trio aus Illinois wurde 1995 von den drei Brüdern Pete, Sam und Joe Loeffler gegründet, inzwischen steht Dean Bernardini, der als Adoptivsohn ebenfalls dem Loeffler-Clan angehört, an Stelle von Joe am Bass. Mittlerweile sind die US-Amerikaner bei Studioalbum Nummer Acht angekommen. „The North Corridore" bewegt sich Genretechnisch im Bereich Alternative Rock bzw. Metal, die Stimmung ist zumeist eher düster. Powermetal.de schreibt zur Band und aktuellen Platte etwa, dass die Band sich noch immer in ähnlichen Gefilden bewege, wie in der Anfangszeit, inzwischen allerdings technisch versierter sei und mit Pete Loeffler einen leidenden, aggressiven Frontmann vorweisen könne. Metalnews.de gibt ebenfalls eine recht hohe Punktzahl bei der Review des Albums und lobt den „ausgeklügelten Alternative Metal ohne typische Anleihen zum Nu Metal und Co". Auch wenn Chevelle in Deutschland eher unbekannt sind, sollte man sie bei diesem Konzert sicherlich nicht verpassen.

Tickets für das Konzert am Mittwoch, den 01. März 2017 gibt es noch für 44,00 Euro zzgl. Gebühr auf der Seite der Rockhal. Große Fans können übrigens ihre Eintrittskarte einem „The Stage Ultimate VIP Ticket" Upgrade unterziehen. Darin enthalten ist eine unter anderem spezielle VIP-Area, in der man das Konzert aus einer ganz anderen Perspektive erleben kann und eine exklusive Backstage-Tour vor der Show.

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