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16.07.2018 Julia Nemesheimer Julia Nemesheimer
Arch Enemy

Female Fronted

​Am 10. Juli war Arch Enemy in Luxemburg in der Rockhal zu Gast. Zum dritten Mal standen die Schweden auf der Bühne in Belval und bewiesen gemeinsam mit The Charm The Fury aus Belgien, dass ihre Frontfrauen weit mehr können als nur gut auszusehen. ​

 
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​Arch Enemy existiert schon lange. 1996 wurde die Band in Schweden gegründet, seither gab es einige Besetzungsänderungen, vor allen Dingen aber steigende Bekanntheitswerte und Verkaufszahlen. Nachdem 2014 die 13-jährige Ära von Sängerin Angela Gossow zu Ende ging, entschied man sich für die junge Kanadiern Alissa White-Gluz. Diese füllt die Rolle der Frontfrau seither mit Bravour aus, während ihre Vorgängerin weiterhin als Managerin mit der Band verbunden ist. Mit War Eternal debütierte White-Gluz und wusste die Kritker schon hier abzuholen. Auf der neuen Platte Will to Power, die 2017 erschien, festigt sie ihren Status weiter. Zudem wird die Band jetzt vom ehemaligen Nevermore-Gitarristen Jeff Loomis begleitet, der mit seinen beeindruckenden Soli eine ganz neue Klasse hinzufügen kann. 

Grund genug also, im Großherzogtum nochmal vorbeizuschauen und das neue Material hier vorzustellen. Dazu kommt noch mit The Charm The Fury eine passende Vorband. Seit 2010 reist die Band um Sängerin Caroline Westendorp vorwiegend durch Europa. 2014 waren sie beim Summerblast-Festival auch im Exhaus-Trier. Ihre Musik geht Richtung Metalcore und Post-Hardcore, mit viel Klargesang und einigen Growls. Für das Konzert bildeten sie die richtigen Einheizer, die sich an diesem Abend sicherlich die ein oder anderen neuen Hörer erspielen konnten. 

Um 21:45 hieß es dann Bühne frei für Arch Enemy. Dass die Band vor Live-Erfahrung nur so strotzt, ist hinlänglich bekannt - seit der Gründung sind die Death-Metaller quasi Non-Stop unterwegs. Das macht sich entsprechend auch live bemerkbar. Alissa White-Gluz packt ihre beeindruckenden Growls aus, während Loomis nicht nur seine Solo-Momente in den einzelnen Songs, sondern auch bei der Zugabe bekommt. Die zierliche Sängerin in martialischer Kleidung springt über die Bühne, nutzt ihr Mikro und den dazugehörigen Ständer zum Zeitvertreib zwischendurch für kleinere Wurf- und Rotationsübungen und schüttelt ihre blauen Locken. Mitreissend ist es auf alle Fälle, wenngleich die Erfahrung teils auch ein wenig abgeklärt daherkommt. 

Fun-Fact am Rande: Erst kürzlich haben der Paläontologe Ben Thuy (Luxemburger Naturhistorisches Museum) und die Zoologin Sabine Stöhr (Schwedisches Naturhistorisches Museum) fossile Überreste der Gorgonenhäupter entdeckt. Dabei handelt es sich um einen Schlangenstern, der unter Wasser lebt. 
Benannt wurden die beiden Fossilien nach Arch Enemy und Alissa White-Gluz - zusätzlich wurde der Band ein Abguss des Fundes geschenkt. ​​

  

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