Am vergangenen Mittwoch ließen die vier Iren von And So I Watch You From Afar keinen Zweifel daran, dass sie zu den Größen ihres Genres gehören. Den Auftakt im verkleinerten Club der Rockhal bildete das Quartett von It It Anita aus Belgien. Noise-Rock aus Liège mit Anleihen in den 90ern und gerne auch mal live noch etwas ausgedehnter als auf Platte. Definitiv eine hervorragende Wahl als Vorband, die sehr gut auf das kommende, über anderthalbstündige musikalische Spektakel von ASIWYFA vorbereiteten.
Die begannen gegen 21:30 Uhr mit Search:Party:Animal vom zweiten Album Gangs und S is For Salamander. In der Folge spielten die Iren jede Menge auf und luden die Fans zu einer Reise durch ihr Schaffenswerk inklusive neuester Songs vom aktuellen Album Heirs ein. Viele Ansagen gab es nicht, der Fokus lag hier sichtlich auf der Musik und die anwesenden Fans feierten diese auch entsprechend. Künstlerisch sehr beeindruckend wurde da Math-Rock vom Feinsten auf der Bühne dargeboten. Wenn man sich darauf einließ, konnte man hier einen sehr energiegeladenen, emotionalen, aber auch anstrengenden Abend verleben, bei der Mehrzahl der Besucher dürfte das auch der Fall gewesen sein.
Amüsant zu beobachten war die Zugabe des Konzerts: Nachdem in der Main Hall an diesem Abend London Grammar mit Indie-Pop etwas früher fertig waren als ihre irischen Kollegen im Club, schauten einige neugierige Besucher auch kurz bei ASIWYFA vorbei. Und plötzlich störten wieder Handykameras das bis dahin erstaunlich freie Blickfeld - ein wenig ernüchternd, aber vielleicht haben die vier Herren ja einige Leute begeistern können. Gegönnt sei es ihnen, denn der Abend war ein Genuss.