Wenn große
Musiker auf die Bühne gehen, brauchen sie eine Band. Für
Session-Musiker ist es oft eine große Ehre neben den Stars
aufzulaufen. Wählen Größen wie Eric Clapton oder George Harrision
einen Bassisten oder Schlagzeuger aus, denkt man sich, gut, das
können sie halt nicht selbst, aber wählen sie sich einen zweiten
Gitarristen aus, dann muss dieser etwas ganz besonderes sein. Er muss
diese Perfektionisten an ihrem Instrument mehr als nur
beeindrucken. Er muss ein „Guitar
Player's Guitar Player“ sein. Und nicht umsonst ist das der
Spitzname von Albert Lee.
Der 74-Jährige ist der breiten Masse
vielleicht namentlich nicht bekannt, aber gesehen hat ihn jeder.
Sein einzigartiges Spiel, sein Sound und seine Haarmähne sind
nahezu legendär.
So begeisterte er auch vergangenen Freitag das
Publikum im luxemburgischen Dudelange.
Nachdem der lokale
Gitarrist Remo Cavallini mit seiner Band die Zuschauer im Centre
Culturel „op der Schmelz“ mit groovigem Blues made in Luxemburg
eingeheizt hat, kam der kleine Brite, der inzischen mit seiner Frau
in Kalifornien lebt, auf die Bühne und brachte den Saal zu
kochen.
Mit Leichtigkeit und mit immer noch sichtlich Spaß
präsentierte Lee mit seinen Musikern die Songs. Nicht selten sah man
in den Augen der Gitarristen im Publikum Fragezeichen und respektvolle
Verwunderung über die Töne und Läufe, die er seinem individuell für
ihn angefertigtem Instrument entlockte.
Selbstverständlich durfte
sein Klassiker „Country Boy“ nicht fehlen bevor er die Bühne für
„The Brew“ freimachte.
Es
war ein Abend, der hielt was er im Vorfeld versprach: guter
handgemachter Blues-Rock mit einem Touch Country.