Das glückliche Ehepaar Alba (Stefania Sandrelli) und Pietro (Ivano Marescotti) lädt zu seiner goldenen Hochzeit die gesamte Großfamilie auf die italienische Insel Ischia ein, um das Bestehen gebührend zu feiern. Wie es bei Familienfeiern üblich ist, brodeln jedoch bald die Gefühle über und die einzelnen Dramen ihrer drei Kinder und deren Partnern kommen an die Oberfläche. Während der von Bindungsangst geplagte Lieblingssohn Paolo (Stefano Accorsi) eine Affäre mit seiner Cousine Isabella (Elena Cucci) beginnt, fliegen zwischen der Ex-Frau (Valeria Solarino) und neuen Frau (Carolina Crescentini) von Sohn Carlo (Pierfrancesco Favino) die Fetzen. Und auch bei Tochter Sara (Sabrina Impacciatore) ist es schwierig. So versucht sie ihrer Ehe neuen Esprit zu verleihen, nicht ahnend, dass ihr Mann an seine Geliebte in Paris denkt. Mit dieser geladenen Spannung lässt die Eskalation nicht lang auf sich warten, vor allem als die Fähre aufgrund von Unwetter die Partygäste nicht zurück an Land bringen kann und damit ihren Familienurlaub ungewollt verlängert.
Seit langem ist endlich wieder eine italienische Komödie in den deutschen Kinos zu sehen. Zuletzt versuchte es der Regisseur Gennaro Nunziante mit seiner Komödie Der Vollposten von 2016, der in Italien einer der finanziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten war. Das lag damals vor allem an der Beliebtheit des Hauptdarstellers und Co-Drehbuchautor Checco Zalone. Der Erfolg in Deutschland bliebt allerdings trotz dieser guten Voraussetzungen aus. Nun versucht es der Regisseur und Drehbuchautor Gabriele Muccino mit seiner Familien-Dramödie Zuhause ist es am schönsten. Dabei ist der Italiener schon für mehrere erfolgreiche Hollywood-Produktionen bekannt, wie Das Streben nach Glück (2006) und Sieben Leben (2008) mit Will Smith oder Väter und Töchter mit Amanda Seyfried und Russell Crowe (2015).
Muccinos aktueller Film ist dabei eine ganz italienische Produktion und kommt auch ohne großen Namen aus Hollywood aus. Vielleicht ist Inszenierung gerade deshalb bereits zum beliebtem Gesprächsstoff der deutschen Filmpresse geworden und findet - zumindest kurz - in einigen Magazinen Erwähnung. Die Reviews lesen sich dabei dezent bis positiv. Auch wenn das harmonische Setting der Insel zuweilen theatralisch wirkt, verzichte Muccino auf genretypische Wohlfühl-Elemente wie dem Happy End und findet damit eine gelungene Ausgewogenheit, heißt es bei film-rezensionen.de. Der Film präsentiert sich dabei in typisch italienischen Klischees des Eros, mit Liebe, Leidenschaft und Seitensprüngen, schafft es aber auch hier gekonnt einen Bogen zum alltäglichen zu schlagen.
In Kooperation mit dem Broadway Filmtheater präsentieren wir regelmäßig den Film der Woche.
