Interviews
04.02.2014 Julia Nemesheimer Veranstalter
Monoshoque

"Wir sind unmenschlich nervös"

​​​​​​Die Band aus der Eifel gewann bereits kurz nach ihrer Gründung 2011 den renommierten Rockbuster-Contest. Danach folgten wiederholt Tourneen als Support von Jupiter Jones. Als Trio eher minimalistisch besetzt, wecken sie live ein "elektronisches Donnerwetter". Erleben kann man dies am 07. Februar 2013 im Kasino am Kornmarkt. hunderttausend.de sprach im Vorfeld mit den jungen Musikern.​​

 
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hunderttausend.de: Eure EP "Gegen die Zeit" erschien vor fast zwei Jahren – warum konntet ihr eure Fans nicht viel früher mit einem Longplayer beehren?


Monoshoque: Wir haben uns bewusst viel Zeit genommen, um an den Songs und deren Sounds zu arbeiten. Im letzten Jahr haben wir viele Tage und Nächte in Tonstudios verbracht und intensiv geschrieben. Zusätzlich hat man als kleinere Band oft das Problem, eine Veröffentlichung mit allem was dazu gehört zu finanzieren. Wir haben uns daher dazu entschieden, einen Großteil der Produktion in Eigenregie zu übernehmen. So haben wir die komplette Kontrolle und können frei arbeiten. 


Wie sieht euer Schreibprozess aus? 


Meistens so, dass Tobi (Sänger, Gitarrist) die Songs am Klavier aufbaut und eine digitale Vorproduktion erstellt. Dann werden sie von unserer Harmoniepolizei (Lukas - Bassist) optimiert und anschließend zusammen im Proberaum arrangiert. Leo hat dabei oft tolle Ideen am Schlagzeug. Er schickt zum Beispiel auch hin und wieder Handyvideos, in denen er einfach nur zu den Vorproduktionen tanzt. 


Ein neues Album ist für dieses Jahr angekündigt, wie viel steht davon schon?


Die dreizehn Songs für die Platte stehen zum größten Teil. Die Veröffentlichung ist für den Herbst geplant. 


Kann man sich auf kleine Experimente freuen oder greift ihr auf Altbewährtes zurück? 


Experimente sind genau unser Ding. Die Platte wird auf jeden Fall abwechslungsreich.


Würdet ihr anderen Bands empfehlen, Rockbuster oder ähnliche Formate als Startrampe zu benutzen? 


Rockbuster, ja. Ähnliche Formate, eher nein. 


Was hättet ihr nie tun können, wäret ihr nicht 2011 Rockbuster-Gewinner gewesen?


Vielleicht könnten wir ohne den Support von Rockbuster nie auf Tour gehen, ohne uns dabei zu verschulden. Bei Rock am Ring hätten wir bestimmt auch noch nicht gespielt und das war für Buben aus der Eifel natürlich ein Traum. Das war was ganz besonderes. Das hat aber eher ideellen Wert, verschwitzte Clubkonzerte finden wir eigentlich genauso geil.


Ihr seid ja nun schon öfter mit Jupiter Jones unterwegs gewesen. Wie war das für euch?


Wir haben uns riesig gefreut, dass wir zweimal auf Tour mit dabei sein konnten. Für uns ist es eine riesen Sache, dass wir so was erleben dürfen. Und mit Bekannten auf Tour zu sein, ist eh immer das Beste. 


Und Euer Verhältnis zu den Herren von Jupiter Jones?


Das sind Freunde, unter anderem da Lukas und Nicki im selben Dorf aufgewachsen sind. Es war toll mit ihnen, auch wenn im Touralltag leider manchmal zu wenig Zeit bleibt, mal ein paar ruhige Worte zu wechseln. 


Habt ihr Lampenfieber bei Auftritten in größeren (ausverkauften) Hallen?


Wir sind immer unmenschlich nervös und gehen tausendmal auf Toilette, obwohl wir gar nicht müssen. 


Wie nehmen euch die Leute auf, wenn ihr "nur" als Support spielt?


Bis jetzt immer sehr gut. Vielleicht hatten wir Glück. Vor allem die letzte Supporttour mit Jupiter Jones war echt super und die Leute waren total nett zu uns. 


Was ist anders, wenn ihr als Headliner spielt, außer dass die Leute primär wegen euch kommen?


Wir haben bislang wenige Headlinerkonzerte gespielt. Meistens nehmen wir befreundete Bands mit und dann ist das immer eher wie ein Familienkonzert. Aber klar, wenn hin und wieder Leute unsere Texte mitsingen, fühlt sich das schon sehr besonders an. 


Könnt ihr kurz was zum Support Anderland sagen? 


Das sind zwei Freunde aus Trier, die vielleicht eher durch ihr Projekt My first robotbekannt sind. Anderland ist ihr neues Electro/House Projekt. Da wir eine große Affinität zu analogen Synthesizern haben und die Jungs tolle Musik machen, wollten wir sie unbedingt dabei haben. Wir sind auch Fans davon, wenn bei solchen Konzerten verschiedene Genres vertreten sind. 


Zum Abschluss noch eine kurze Assoziationskette: Im Tourbus beschäftigen wir uns am liebsten damit, anderen beim Tourblog schneiden zu zusehen. 


Als Band aus der Eifel hat man es eigentlich leichter, da viele Mitleid mit uns haben.


An Trier mögen wir besonders die Architektur, den Wein, die Mosel und das Kasino am Kornmarkt. 


Das schönste, was uns je jemand zu unserer Musik gesagt hat:


Jemand hat uns mal € 50,00 bei einer Support Show für unsere EP in die Hand gedrückt, die wir eigentlich verschenkt haben. Er meinte dabei: "Macht genau so weiter". ​

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