The Winery Dogs Live

Supergroup mit Spielfreude

Am vergangenen Samstag, den 30. Januar 2016, beehrte die US-Amerikanische Band The Winery Dogs die Kulturfabrik in Esch-sur-Alzette. hunderttausend.de war mit der Kamera mit dabei. 

 
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Supergroups gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Musikgrößen, die sich mit ihren bisherigen Bandmitgliedern zerstritten haben, neue Wege gehen wollen oder schlicht und einfach im Alter noch mal Geld brauchen, gelten oft als überbewertet und sollen angeblich nur der zur Schaustellung der Einzelnen dienen. Dass dies häufig falsch ist, haben Gruppen wie Cream, Audioslave oder andere schon eindrucksvoll bewiesen. Dennoch lässt einen der Zweifel nicht los, ob wohl eine Supergroup, bestehend aus Mitgliedern von Dream Theater und Mr. Big, funktionieren wird. Soviel sei vorneweg schon einmal gesagt: Sie tut es!

Ex-Dream-Theater-Schlagzeuger Mike Portnoy gründete im Jahre 2011 gemeinsam mit Mr. Big-Bassist Billy Sheehan die Band The Winery Dogs. Als Sänger und Gitarristen konnten sie den von 1997 bis 2002 bei Mr. Big für Paul Gilbert einspringenden Richie Kotzen gewinnen. Eine interessante Mischung, bringen die Meisten die Hard-Rock-Band Mr. Big doch eher mit den kommerziell erfolgreichen Balladen "To Be With You" und "Wild World" in Verbindung.

Und tatsächlich, so wirklich lassen sich The Winery Dogs nicht einordnen. Rock, irgendwo zwischen Hard-Rock, groovendem Blues-Rock mit knackigen Gitarrenriffs, schönen eingängigen Melodien und phänomenalen Drumfills.

Am vergangenen Samstag konnten sich die Zuschauer in Esch-sur-Alzette aber selbst ein Bild vom US-Powertrio machen. In der gut gefüllten Kulturfabrik heizten zuerst die Jungs von Inglorious aus England dem Publikum ein. Das Quintett bot guten gitarrenlastigen Rock mit einem herausragenden Sänger Nathan James.

Nach kurzer Umbaupause war es endlich soweit, das Publikum empfing die drei Ausnahmemusiker aus Brooklyn mit frenetischem Applaus. Nach einem kurzen Intro legten sie los und spielten Songs vom neusten Album "Hot Streak" und ihrem Debü​talbum. Textsicher, auch bei den neuen Songs, zeigte sich das Luxemburger Publikum und sang tatkräftig mit.

Wer vor knapp einem halben Jahr die Dream Theater-Show (schon ohne Portnoy) in Beaufort gesehen hat, hat eine Band ohne Freude und Leidenschaft erlebt. Das komplette Gegenteil war die Show der Winery Dogs: Spaß, Freude und viel Interaktion zwischen den Musikern. Man kann nur vermuten, dass einem auf der Bühne ununterbrochen fröhlich lachenden und sichtlich spaßhabenden Portnoy so etwas durchaus mehr gibt.

Nach 13 Songs, einem Bass- und einem Drumsolo sowie zwei Zugaben war ein rockiger Abend zu Ende.

Zwar entschuldigte sich Bassist Sheehan am folgenden Morgen auf seiner Facebook-Seite für "die satten Schnitzer" die er gespielt habe, aber die scheinen nur ihm selbst aufgefallen zu sein. Die hohen Erwartungen wurden erfüllt, das bestätigte das zufriedenen Publikum mit jubelndem Applaus.

The Winery Dogs sind definitiv eine sehenswerte Liveband, die hoffentlich bald wieder in der Gegend zu Besuch​ sind.

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