Interviews
17.01.2020 Anselm Spicka  
Türkisch Gold im Theater Trier

Ein Aufeinandertreffen von Welten

​Am 22. Januar findet die Premiere von Türkisch Gold im Theater Trier statt. hunderttausend.de hatte vorab die Möglichkeit sich mit der Regisseurin Agnes Otto zu unterhalten und spannende Einblicke zu erhalten.

 
Image

hunderttausend.de: Für die Leute die das Stück noch nicht kennen, könntest du kurz beschreiben worum es in Türkisch Gold geht?

Agnes Otto: Es geht um die Freundschaft zwischen zwei jungen Menschen, Luiza und Jonas. Jonas verliebt sich in ein türkisches Mädchen, Aynur. Es treffen zwei Welten aufeinander und alle Beteiligten müssen mit und gegen Klischees und Vorurteilen kämpfen.

Das Stück ist dein Debüt als Regisseurin, wie kam es dazu?

Ich arbeite seit einigen Jahren als Regieassistentin und habe dadurch den Wunsch entwickelt selber ein Stück zu inszenieren. Unser Intendant Manfred Langner war diesem Wunsch gegenüber seit dem Beginn unserer Zusammenarbeit sehr aufgeschlossen. In stetigem Austausch kam es zur Stückfindung und jetzt schließlich zu dieser Inszenierung.

Hattest du irgendwelche Schwierigkeiten, da es ja deine Regiepremiere ist?

Nein ich hatte keine Schwierigkeiten, da mir die Prozesse ja schon bekannt waren. Zwischendurch gab es natürlich mal die eine oder andere Diskussion z.B. über den Text oder die Figuren. Die wurden dann aber mit dem Team besprochen und wir haben gemeinsam nach Lösungen gesucht. So etwas ist ganz normal bei der Produktion eines Stückes, da kann es zwischendurch mal kleine Meinungsverschiedenheiten geben, aber das ist ja auch immer ein konstruktiver Prozess.

Wie schnell hast du dich in deine Position eingearbeitet?

Wie gesagt, abgesehen davon, dass ich jetzt diejenige war, die das letzte Wort hatte, woran ich mich erst gewöhnen musste, habe ich mich schnell eingearbeitet. Ich kannte die Abläufe, welche für die Produktion wichtig sind ja schon und wusste dementsprechend was man als Regisseurin zu tun hat. Es war also keine wirklich lange Einarbeitungszeit.

Das Stück ist ein zwei Personen-Stück, wie war Verhältnis zu den Schauspielern?

Das Verhältnis ist gut, wir hatten Spaß und kamen gut miteinander klar. Natürlich kann es zwischendurch auch mal stressig sein und man ist anderer Meinung. Aber die Zusammenarbeit war wirklich gut und sehr produktiv.

Wie ordnest du das Stück ein, vor dem Hintergrund der Ressentiments oder Vorurteile die heute wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind?

In dem Stück gibt es Klischees z.B. gegen Türken, Brasilianer, Deutsche. Da bekommt jeder ein bisschen was ab. Da wollten wir uns auch gar nicht vor verstecken, sondern ganz bewusst darauf eingehen um den Menschen auch zu zeigen, wie sie sich verhalten und zum Nachdenken anzuregen.

Nun zur vielleicht wichtigsten Frage: Hattest du Spaß?

Ja, Spaß hatte ich natürlich. Die Probenatmosphäre war sehr angenehm und das Verhältnis zum Team war wirklich gut.

Hast du zum Abschluss noch eine Message an die unsere Leser?

Wir wünschen uns, dass die Zuschauer durch das Stück zum Nachdenken angeregt werden, über ihr eigenes Klischee- und Vorurteilsdenken. Wie gehe ich auf die Menschen zu? Wie ist meine Sicht auf die Welt und auf andere Menschen? Mehr die eigenen Handlungen zu beobachten. Und natürlich auch Spaß beim Zugucken haben.



Die Premiere von Türkisch Gold findet am 22. Januar um 19:30 Uhr im Studion des Theater Trier statt. 


Foto: Theater Trier



Bildgalerie



Karte anzeigen