Stadtgespräch
11.07.2019 hunderttausend.de  
Trierer Fotoprojekt für Obdachlose

"Repicturing Homeless"

​​​​​Die Kampagne hat es sich zum Ziel gesetzt die Wahrnehmung von Obdachlosen zu hinterfragen und sie damit mehr in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Nun wurde es auch in Trier umgesetzt. Weitere Infos zum genauen Hintergrund gibt es hier. ​

 
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​Für das Projekt wurden Wohnungslose Menschen eingeladen, sich als Models für die sogenannten "Stockbilder" ablichten zu lassen. Diese "Stockbilder" werden von Unternehmen und Agenturen beispielsweise für Kommunikations- und Werbemaßnahmen genutzt. So wurden für die Aktion Trierer Obdachlose für Motive aus den gefragtesten Stock-Image-Kategorien abgelichtet, wie etwa als Manager oder als Modeladenbesitzerin. Für die entstandenen Bilder können nun bei der internationalen Bildagentur „Getty Images“ Nutzungsrechte erworben und die Bilder genutzt werden. Der Erlös aus dem Bildervertrieb kommt dabei der Wohnungslosenhilfe des Caritasverband Trier e.V.​ zu Gute. ​

Zur Umsetzung des Projektes kam es zum einen durch einen Impuls des Fotografen Edouard Olszewski​. Parallel war Nina Petry, Marketingleiterin des Caritasverband Trier e.V., auf das Projekt „Repicturing Homeless“ von Havas Düsseldorf, Getty Images und dem Düsseldorfer ​Obdachlosenmagazin fifty-fifty im Internet gestoßen und organisierte kurzerhand eine Kampagnenumsetzung in Trier. Um die Obdachlosen in Models zu verwandeln, mussten weitere Unterstützer gewonnen werden. So stellte das Modehaus Marx Trier Outfits und Ankleider/innen zur Verfügung. Geschminkt wurden die Obdachlosen von Michelle Weyand​ vom „Glowreich“ Make-Up & Hair Studio und Jeannette Schirmer, Geschäftsführerin des Trierer Salons „Kopfsalat“, kam mit ihrem gesamten Team, um die Models zu frisieren. Die Brillen von Optik „Glasklar“ rundeten die Verwandlung schließlich ab. 

Im Park Plaza Hotel Trier wurde das Shooting in unterschiedlichen Hotelbereichen durchgeführt und Bonko Karadjov übernahm das Filmen hinter den Kulissen. Dank der ehrenamtlichen Unterstützung aller Beteiligten entstanden dabei wirkungvolle Fotos und Momente. Am Tag des Fotoshootings wurden die Obdachlosen mit anderen Augen gesehen – für viele ging damit bereits ein Wunsch in Erfüllung. Schon lange haben sich die Teilnehmer nicht mehr so wertgeschätzt gefühl - als Menschen. Durch das Shooting konnten sie nicht nur neues Selbstvertrauen gewinnen, sondern auch neuen Mut und den Ansporn finden, an diese Erfahrung anzuknüpfen. Für alle Beteiligten, Obdachlose sowie ehrenamtliche Unterstützer, war dieser Tag eine bewegende Erfahrung. Das Projekt verdeutlicht sehr anschaulich, wie viel Einfluss die Wahrnehmung zur Bewertung beiträgt. 



Foto: Edouard Olszewski​

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