Die Veranstalter verstehen das Konzept als eine Antwort auf die Bürgerwehr, die sich formiert hat, um "die deutschen Frauen zu retten", brennende Asylheime oder aber die Wahlergebnisse der AfD, und wollen diesen Entwicklungen entschieden entgegentreten. Da sich viele Musiker in Trier finden, lag die Idee eines großen Konzertes nahe. Die Auswirkungen rechter Bewegungen seien immer noch viel schwerwiegender und weitreichender als die wenigen Menschen, die z.B. in Trier durch ihre Aktionen auffällig wurden, selbst und für eine starke andere Seite brauche es mehr Beteiligung. Früher hätte man aus der Mitte der Gesellschaft bloß mit dem Finger auf solche Leute gezeigt, heute seien diese Strömungen aber gefährlich und es müsse endlich etwas unternommen werden.
Alle Beteiligten seien "sehr kooperativ" gewesen und stehen voll und ganz hinter der Message – so etwa die Tuchfabrik als eine geeignete Location, auf die schlussendlich die Wahl gefallen ist. Sämtliche Bands spielen ohne Gage – neben einigen der üblichen Verdächtigen war es auch ein Anliegen, ganz im Sinne von We-Connect, Newcomern eine Plattform zu bieten und sich gegenseitig zu supporten. Szenearbeit für den guten Zweck.
Beim Festival gilt zwar offiziell freier Eintritt, der Aufruf zu Spenden aber ist ausdrücklich gewünscht, damit auch weiterhin Projekte wie Kinder- und Jugendarbeit unterstützt werden können. Schirmherr der Veranstaltung ist Triers amtierender Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der auch eine Ansprache halten wird. Ebenfalls mit im Boot sitzt Kulturdezernent Thomas Egger. Neben den Bands werden viele verschiedene Gruppen und Organisation wie etwa Bündnis Trier, der Komplex-Infoladen oder Trier für alle das Festival mit Info-Ständen begleiten. Bei der "Art Fusion" werden verschiedene Künstler auf einer großen Leinwand ihre Beiträge zur Aussage des Events leisten.
"Super Aktion!", findet ein Passant. "So etwas auf die Beine zu stellen, ist schon eine Leistung." Außerdem wurde der nicht-kommerzielle Charakter des Events gelobt. "Man spürt den Drang der Bevölkerung, etwas zu machen", so die Veranstalter weiter. "Eigentlich haben wir nur eine offene Tür eingerannt. Jeder, der angefragt wurde, war sofort dabei. Es gibt sehr viele Leute, die auf den aktuellen Zustand keinen Bock mehr haben, und die gilt es, zu versammeln. Ich hoffe, die sind auch alle wählen gegangen. Im Endeffekt: Die Bevölkerung will den Rechtsruck nicht. Man kriegt von allen Seiten Support."