Ausgehöhlte Kürbisse, Geisterkostüme und Süßigkeiten – auch in Trier ist der 31. Oktober heute von den Bräuchen der Halloween-Kultur geprägt. Vor diesem Hintergrund zeigen das Museum am Dom, das Rheinische Landesmuseum Trier, die Schatzkammer der Stadtbibliothek und das Stadtmuseum Simeonstift in dieser Nacht Kunstwerke und Schätze, um an den Ursprung des Festes zu erinnern. Mit einem umfangreichen Programm für alle Altersgruppen laden die Museen zu einem nächtlichen Rundgang durch die Welt des Sakralen ein: von 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr finden Führungen, Vorträge und Mitmachaktionen in den Museen und im Dom statt.
Das Team des Museums am Dom bietet im nahegelegenen Dom St. Petrus Führungen zu den Kunstwerken des Gotteshauses an. Im Blick sind der Osterleuchter von Ernst Alt, das Grabmal für Erzbischof Johann Phillip von Walderdorff und die Marien- und Savignykapelle, in welcher der Wunsch nach einem Leben nach dem Tod thematisiert wird. Eine weitere Führung gibt Einblicke in die Bedeutung der Reliquienschreine der Heiligen Helena, Maternus und Blasius in der Krypta des Doms. In einer Taschenlampenführung können sich Familien auf die Suche nach Heiligen, Mäusen und Weinblättern im Domkreuzgang machen.
Das Rheinische Landesmuseum Trier bietet ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie. Bei Kerzenschein und Sekt beginnt der Abend mit einem musikalischen Beitrag der Karl-Berg-Musikschule. Während einer Taschenlampenführung durch das Museum können Kinder und Eltern erfahren, wie sich der religiöse Glauben von römischen Göttern hin zu christlichen Heiligen veränderte. Ein Expertenvortrag zum heiligen Apostel Petrus und eine Führung durch das Heilige Trier geben einen Einblick in die Bedeutung der Heiligen in der Region. Für Kinder wird ein Workshop angeboten, in dem sie ihre eigenen Kerzen gestalten können und alles rund um ihren Namensheiligen erfahren. Wer will, kann den Abend mit einer geführten Meditation ausklingen lassen.
Seit dem frühen Christentum war die Verehrung der Heiligen ein wichtiges Anliegen der Kirche. Nicht nur die Theologie, auch die Volksfrömmigkeit, Kunst und Literatur griffen die Thematik auf. Im Mittelalter entstanden bedeutende Erzählungen über das Leben der Heiligen, und Porträtdarstellungen oder ganze Zyklen dienten der Propagierung bestimmter Heiligkeitsideale. Die Trierer Schatzkammer zeigt ausgewählte Bilderhandschriften und literarische Darstellungen von Heiligen. Sachkundige Führungen erläutern die Welt hinter Text und Bild.
Im Stadtmuseum Simeonstift erzählen die Mitarbeiter des Museums ganz persönliche Geschichten zu ihren liebsten Heiligen. Führungen widmen sich den Stilikonen von 1770 bis heute, den japanischen Göttern und Geistern am Gürtel, den sogenannten Netsukes, sowie dem Thema Tod und Teufel und deren dunkle Seite der Macht. Der Restaurator des Museums wird in einer offenen Werkstatt eine Ikone restaurieren. Im Kreativatelier können sich Kinder und Familien persönliche Amulette für Glück, Gesundheit und Schutz basteln.
Ein Kombiticket kostet 5,00 Euro, Besucher bis 25 Jahre haben freien Eintritt.
Foto: Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer