Stadtgespräch
25.04.2015 Julia Nemesheimer Vincenzo Sarnelli
Neues am Theater Trier

Es ist nur Theater und kein Weltkrieg!

​Die neue Spielzeit 2015/16 steht! Und mit ihr kommen einige personelle Veränderungen an das Stadttheater Trier, das gerade in den vergangenen Jahren von einigen Schwierigkeiten gebeutelt war und immer noch ist. hunderttausend.de fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen.

 
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Karl M. Sibelius besteht von Anfang an darauf, dass die Kunst immer vor den finanziellen Problemen stehe und dies neben den neuen und vielfältigen Ideen für das Theater nicht aus den Augen verloren werden dürfe. Entgegen jeglicher Verlautbarungen um Kürzungen hinsichtlich der Arbeitsplätze und Spartenschließung, die seit der Bekanntgabe seiner Person als Intendant kursierten, wird das Theater Trier ein Spartenhaus blieben. Weder das Ensemble noch das Orchester wird verkleinert. Victor Puhl bleibt Generalmusikdirektor und auch die etablierten und beliebten Reihen der Sparte "Musik" bleiben bestehen. So gibt es auch in der neuen Spielzeit acht Sinfonie- und drei Weltmusikkonzerte sowie mehrere Ausgaben von "Klassik um 11", letzteres wie gewohnt in der Promotionsaula des Jesuitenkollegs. 
Alle weiteren Stellen in der Führungsriege sind anderweitig vergeben worden. Neben Sibelius als Generalintendant ist Tobias Scharfenberger als Chefdisponent und stellvertretender Intendant eingesetzt worden. Die Künstlerische Leitung im Bereich "Tanz" hat Susanne Linke inne, an deren Seite Waltraut Körver als Kompanieleiterin steht. Als Operndirektorin konnte Katharina John gewonnen werden. Schauspieldirektor wird Ulf Frötzschner, außerdem wurde die ganz neue Sparte null.eins geschaffen, deren Leitung Julia Haebler übernimmt. 

Man sieht: Viele neue Namen, einige neue Ideen und ganz sicherlich etliche neue Ansätze. Die Meisten sind dank der Überzeugungskraft des neuen Intendanten aus Berlin, Luzern oder Augsburg an die Mosel gekommen - viele neue Chancen und innovative Wege locken die kreativen Köpfe hierher. 
Viel wird mit internationalen Regisseuren gearbeitet werden - darunter Künstler aus Island, Polen, Slowenien, Holland, Ungarn aber auch aus Deutschland. Außerdem wird ein élèven-Programm gestartet, um jungen Künstlern einen Anfangsvertrag zu verschaffen, damit sie in den jeweiligen Sparten Erfahrungen sammeln und lernen können. 
Neu wird auch die Besetzung einiger Ensemblemitglieder sein. So bleiben vorerst Klaus-Michael Nix und Barbara Ullmann dem Theater in der Sparte Schauspiel erhalten, daneben werden jeweils fünf weitere Schauspieler und Schauspielerinnen fest engagiert. 

Für die kommende Spielzeit ist zudem geplant, die Stücke nicht mehr über die Saison verteilt zu spielen, sondern einen geblockten Spielplan einzuführen. Die jeweiligen Stücke werden dementsprechend anderthalb bis zwei Monate im Programm zu sehen sein. Bei 35 Premieren, die insgesamt auf Trier zukommen werden, steht einiges auf dem Programm und nur so kann man ökonomisch und qualitativ hochwertige Arbeit abliefern. 

Bisher steht auch noch nicht der genaue Plan für das Haus am Augustinerhof fest. Aber egal, ob "nur" saniert oder doch komplett umgebaut wird, ein kurzfristiges Ausweichen auf externe Spielstätten ist in jedem Fall in den kommenden Jahren vorprogrammiert. Neu kommt definitiv das ehemalige Walzwerk im Stadtteil Kürenz hinzu, in dessen Räumlichkeiten sowohl das Rock-Musical "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" als auch die Jazzoper "Blue Sheets" in Kooperation mit der Tuchfabrik aufgeführt werden. 

Einen interessanten Punkt zur Verbesserung und Intensivierung der Kommunikation und Interaktion mit den Trierer Bürgern und Bürgerinnen wird sicherlich die Sparte null.eins. Gemeinsam mit Laien und professionellen Künstlern sollen verschiedene Werke auf die Bühne gebracht werden, insbesondere auch in Kooperation mit den bereits bestehenden lokalen Gruppen und Vereinen. Daneben entstehen verschiedene Projekte, die sich unter anderem mit der Digitalen Welt und ihren Vorteilen fürs Theater beschäftigen werden und noch einiges mehr. 

Für die Spielzeit 2015/16 kündigen sich einige interessante Gastspiele und Uraufführungen an, neben Opernprojekten werden vier Musicals und eine Operette zu sehen sein. Daneben Schauspiel und Tanz, wobei insbesondere erstere Sparte mit einigen Neuheiten aufwarten wird. Einen Ausblick auf die Stücke kann man bereits auf der Homepage des Theaters werfen. 

In den kommenden Wochen widmet sich hunderttausend.de den einzelnen Sparten und den dazugehörigen Leitern sowie den kommenden Stücken in ausführlicherer Form.​

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