Sehr plötzlich und für alle überraschend kam Anfang des Jahres die Nachricht vom Aus der Trierer Band, schließlich waren die vorangegangenen Meldungen durchweg eher positiv konnotiert – ein neues Album befand sich in der Anfangsphase, der Proberaum wurde nochmal renoviert, neues Equipment wurde angeschafft. „Es ist, als wäre man mit 150 Sachen auf der Autobahn unterwegs – und plötzlich zieht einer die Notbremse." So umschrieb Posaunist Henning Becker das Gefühl, als klar war, dass in kürzester Zeit Schluss sein soll.
Doch die äußeren Umstände lassen sich nicht abschalten – Kinder sind unterwegs, das Berufsleben ist im vollen Gange und eine Teilzeit-Band, die im Sommer hunderte Kilometer pro Wochenende für zwei Festivals zurücklegt, aber eher auf der Stelle tritt, als weiterzukommen, wollte man nicht sein. Die Gefahr, in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen und nicht mehr mit vollem Herzblut dahinter zu sein, schien zu stark. Von daher entschied man sich für ein Ende mit Schrecken statt einem Schrecken ohne Ende.
Und die knapp 500 Leute, die zum Teil mehrere hundert Kilometer angereist waren, um den sechs Jungs der Bandgeek Mafia noch einmal zuzujubeln, wurden nicht enttäuscht: Die Setlist beinhaltete einen Querschnitt der vergangenen Alben "No Disguise" und "Paint Your Target" sowie der EP "Flyweights".
Moshpit und Crowdsurfing zeugten davon, wie sehr die Fans die Band zum letzten Mal abfeierten. Nach der energiegeladenen Show kam es zu einem minutenlangen Applaus und sicherlich flossen auch hier und da ein paar Tränen zum Abschied.
Doch es gibt noch ein kleines Geschenk der Band an alle, die mitgefeiert haben und auch an diejenigen, die nicht teilnehmen konnten – derzeit arbeitet kariert in Hochtouren an der Live-DVD des Abschiedskonzerts. Und auch die einzelnen Bandmitglieder werden in Zukunft sicherlich noch von sich hören lassen: Gitarrist Flo veröffentlicht im Mai mit der Band Matthies das Debütalbum "Wachmaschinen" im Exhaus, Sänger Achim bleibt bei seinem Side-Project Becoming Eliah und auch der Rest wird sicherlich nicht lange "musikfrei" in Trier unterwegs sein.
Man darf also gespannt der Dinge harren, die da kommen mögen.
hunderttausend.de wünscht Achim, Dom, Flo, Björn, Henning und Dennis alles Gute für die Zukunft!