Als Fan großer Festivals ist man vermutlich beim ersten Anblick gerührt: Tief in der Bausendorfer Pampa erschließt sich das gesamte Festival-Gelände geschätzt auf der Fläche der Hauptbühne von Rock am Ring. Vom Parkplatz bis zum Zeltplatz läuft man, je nach Anzahl der Pinkelpausen, ungefähr drei Minuten. Das ist praktisch, spart Kraft und optimiert die Halbwertszeit vom Biervorrat. Auch das Festivalgelände ist in wenigen Minuten zu erreichen. Trotzdem steht es den großen Festivalbrüdern in nichts nach: Genügend Dixies, ein fest installierter Toilettenwagen, diverse kulianarische Köstlichkeiten und mehrere Theken lassen keine Wünsche offen.
Auch in Sachen Line-up ist das Riez Open Air wettbewerbsfähig. Vertreten ist die Spitzenklasse aus Punkrock, Hardcore und Metalcore, in den letzten Jahren waren Kapellen wie Against Me!, No Use For a Name, Lagwagon, Ingnite, Deez Nuts oderJupiter Jones auf der Bühne vertreten.
Diesjähriger Headliner ist eine der bekanntesten deutschen Metalcore-Bands: Calibanbesteht mittlerweile seit 1997 und gilt als Mitbegründer der legendären Wall of Death. Als Vertreter des New York Hardcore sind Madball geladen, die neben Deez Nuts und Agnostic Front ebenfalls zu den wichtigsten Vertretern ihres Genre zählen. Ein weiterer Leckerbissen ist die kanadische Hardcore-Band Comeback Kid. Die Trompetenmusik übernimmt dieses Jahr Sondaschule, die Ska-Veteranen bitten Samstagnacht zum Tanz. Außerdem kommt Strike Anywhere als Vetreter des Melodic Hardcores, sowie Dog Eat Dog, Down by Law und The Streetdogs mit jeder Menge Gute-Laune-Punk. Natürlich darf auch wieder eine Akustik-Punk-Band nicht fehlen:Get Dead aus den USA bringen Schunkel-Mucke mit Reibeisenstimme. Besonders darf sich auch auf die Horrorbilly-Punk-Band The Creepshow gefreut werden, die mit neuer Sängerin endlich wieder auf Tour geht. Weitere Bands aus dem Hardcore-Segment sind Born From Pain und All for Nothing aus den Niederlanden, sowie undDeath Before Dishonor aus den USA.
Besonders breit gefächert ist die Anzahl der deutschen Bands, die dieses Jahr auftreten. Neben dem deutschen Headliner, kommen nämlich auch die Synthie-Hardcore-Rabauken von His Statue Falls und die Posthardcore-Band Marathonmann. Besonders zu erwähnen sind an der Stelle noch die Newcomer und Bands aus der Region, die das Line-up mit jeder Menge Potential und frischem Wind aufwerten.Poverty for All spielt energiegeladenen Punkrock der entfernt an Ignite oder Rise Against erinnert. Die vier Jungs kommen aus Illingen in Baden-Württemberg und wurden mit einer eindeutigen Mehrheit per Facebook-Voting in das Line-up gewählt. Außerdem ist Triers Indie-Punk Band Love A dieses Jahr mit dabei. Im April das zweite Album veröffentlicht, sind die vier Jungs gerade dabei den Rest des Landes zu erobern. Prison Mind kommen aus Koblenz und bringen harten Elektro-Metal mit. Beim Thema deutscher Hardcore dürfen natürlich The Parachutes auch nicht fehlen. Zu fünft spielen die Saarländer seit 2002 melodischen Hardcore.
Und wie machen die das jetzt? Neben dem handverlesenen Line-up und der einzigartigen Location ist nämlich auch die Atmosphäre erwähnenswert. Man merkt, dass viel Liebe im Detail steckt. Es geht hier nicht um Profit, es geht um Spaß, um gute Musik und nette Menschen. Wahrscheinlich ist es ähnlich wie bei Uri Geller: Ein guter Zauberer verrät niemals seine Tricks. Fakt ist, dass das Team des Riez Open Airs jedes Jahr aufs Neue ein Festival auf die Beine stellt, das seinesgleichen sucht. Wer übrigens die Tage noch andere Festivals besucht, sollte Ausschau nach dem lila Riez-Banner halten, sich davor fotografieren lassen und das Foto bei Facebook hochladen um 3x3 Tickets zu gewinnen und auch bei hunderttausend.de lässt sich per Gewinnspiel ein VIP-Paket, bestehend aus zweimal freiem Eintritt mit Getränkekarte und T-Shirt, gewinnen.
