Stadtgespräch
16.07.2013 Johannes Friedrich Veranstalter
Sound&Vision

Picknick trifft Musik trifft Kino

​Am kommenden Mittwoch, den 17. Juli 2013, verwandelt sich die Palaestra der Kaiserthermen in ein kleines Open-Air-Festivalgelände unter dem Titel Sound&Vision. An insgesamt fünf Abenden können die Besucher bis zum 21.07.2013 sowohl Live-Musik als auch einen Kinofilm unter freiem Himmel genießen. Wie das Programm genau aussieht und welche Idee dahinter steckt, zeigt hunderttausend.de in diesem Stadtgespräch.

 
Image

​Trier. Spricht man Ihn auf das Sound&Vision Open-Air-Festival an, gerät Mitveranstalter Oliver Möller von der Schneider Promotion & Transport GmbH direkt ins Schwärmen: "Open-Air-Kino ist nun einmal die schönste Art und Weise einen Film zu schauen. In einer lauen Sommernacht mit Freunden oder dem Partner unter freiem Himmel Filme zu schauen - da kommt kein Kinosaal der Welt gegen an." 
Und in der Tat liest sich das angebotene Programm ein wenig, als würde man ein großes, familiäres Picknick planen. Einlass für die Konzert- und Kinogänger ist um 18:00 Uhr. Wer lediglich den Film sehen möchte, braucht erst gegen 21:30 Uhr zu erscheinen. Vor dem Konzert gibt es chillige Musik und die Möglichkeit, Picknickkörbe zu. Die Verpflegung lässt mit Cocktails, Longdrinks und Sektbar so wie Essen von Asia-Nudeln bis zur Bratwurst kaum Wünsche offen. Gegen 20:00 Uhr startet dann die jeweilige Performance der Musiker. Um 22:00 Uhr beginnt der Film, da es hierfür bereits ansatzweise dunkel sein muss. 


Das Programm hat dabei keinen thematischen Schwerpunkt. "Wir wollten das Film- und Musikangebot breit fächern: vom Arthouse-Film bis zum Blockbuster, und vom Singer-Songwriter-Duo mit Cembalo bis zum Indie-Rap: Jeder soll sich irgendwo wiederfinden," so Oliver Möller über die Beweggründe. " Natürlich haben wir uns bei der Auswahl auch davon leiten lassen, was wir selbst gerne sehen und hören würden. So habe ich vier der sechs Bands selbst schon live gesehen und ich habe mich auf Ihren Konzerten blendend unterhalten gefühlt. Unsere Band sind vielleicht noch nicht in aller Munde, aber sicherlich bald in aller Ohren." 

​​
Zu diesen Bands gehören die Pickers, welche am Mittwochabend den Auftakt machen. Im Anschluss ist die französische Überraschungskomödie Paulette zu sehen, einen Tag vor dem offiziellen Bundesstart.Donnerstags gibt es dann zwei Musik-Acts: SEΛ + ΛIR supported by Allie. SEΛ + ΛIR sind aktuell fast so etwas wie die Helden der Musikpresse - mit ihrem neuen Album "My Heart's Sick Chord" werden sie in den höchsten Tönen gelobt. Mit Silver Linings kommt im Anschluss ein achtmalig oscarnominierter "Arthouse-Blockbuster". Am Freitag sorgen The Love Bülow für die Musik. Eben so wie die Pickers sind sie einigen vom Bundesvision Song Contest bekannt. Beim Sound&Vision spielen sie ein eher seltenes Akustik-Set, wodurch der Indie-Rap der Berliner Band allerdings nicht weniger hüpfbar klingt. Im Anschluss wird der Actionfilm Iron Man 3 gezeigt. Der Samstag gehört den Gewinnern des Vodafone Band Contest 2011: Between Borders. Den zweiten Teil des Abends füllt Quentin Tarintons Tarantino neuester Film Django Unchained. Am letzten Tag des Sound&Vision Open-Air-Festivals kam es kurzfristig zu einer Programmänderung: Da die Band Still Parade ihren Auftritt kurzfristig absagten, stehen am Sonntag Abbyauf der Bühne. Deren Song "Streets" ist für Oliver Möller "der Sommerhit des Jahres". Zum Ausklang der Veranstaltung wird die britische Komödie Papadopoulos & Söhnegezeigt. 


Wie bei den meisten Großveranstaltungen gibt es aber nicht nur positive Stimmen. In der offenen Facebook-Gruppe Kultur(politik) in Trier wurde kritisch angemerkt, dass "wegen dieses 'Events' und seiner geschickten Terminierung wird voraussichtlich auch das größte internationale […] Kurzfilmfestival der Großregion - 4oUferFilme – […] nicht stattfinden können." Ein Vorwurf, den Oliver Möller nicht ganz nachvollziehen kann: " Ich war selbst oft beim 40UferFilme Kurzfilm-Festival und fühlte mich dort gut unterhalten. Das hat auch seine klare Daseinsberechtigung. Diese albernen Grabenkämpfe zwischen den Kulturanbietern fand ich in meinen bisher 17 Jahren in Trier schon immer albern. Die vernünftige und friedliche Einigung mit dem Mosel Musik Festival und dessen Intendanten Hermann Lewen im Fall der Terminkollision hat doch gezeigt, dass es auch anders geht. Trier kann jede kulturelle Veranstaltung mehr als gebrauchen und es wäre an der Zeit, dass diejenigen die sich in diesem Bereich engagieren zusammen statt gegeneinander arbeiten. Für ein Gespräch mit Mitgliedern von 40UferFilme zu diesem Thema stehe ich gerne zu Verfügung." Somit bleibt nur noch, die Daumen zu Drücken, damit das schöne Wetter ebenfalls durchhält​

Bildgalerie



Karte anzeigen