Gewinnspiele
16.07.2017 Julia Nemesheimer  
Pferdefest 2017

Pferdekoppel Bernkastel

​Das diesjährige Pferdefest in Bernkastel-Kues ist bereits Wochen vorher ausverkauft, am 12. August steigt die Party mit Musik, Aktionskunst, einer Wanderung zum eigentlichen Veranstaltungsort und einigen verrückten Überraschungen mehr. Wir haben uns mit dem Vorsitzenden des Vereins, Roman Bastgen unterhalten und dürfen euch außerdem noch einmal zwei Tickets zum Pferdefest verlosen!

 
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hunderttausend.de: Wie kam das Pferdefest zustande und woher stammt eigentlich der Name?

Roman Bastgen: Schon im November 2005, also vor fast 12 Jahren, haben wir uns als Verein organisiert, um Veranstaltungen durchzuführen. Nachdem wir schon einige Partys über die Bühne gebracht hatten, wollten wir 2007 dann endlich ein richtiges Konzert veranstalten. Der Name für das Pferdefest ist von unserer Youtube-Sendung “Pferdepunk TV” abgeleitet. Zum Begriff Pferdepunk inspirierten uns schon um die Jahrtausendwende junge Leute, die sich modisch der Punkbewegung nahe sahen, jedoch ihr Hobby, den Reitsport, nicht aufgeben wollten. Warum auch nicht mittags mit Irokesenschnitt, Nietengürtel und Lederjacke vorm Aldi nach 'nem Euro schnorren und trotzdem abends noch ein Ründchen ausreiten.

Kann man beim Pferdefest von einem DIY-Festival sprechen, bei dem ihr im Laufe der Jahre alles irgendwie autodidaktisch gelernt habt oder gab bzw. gibt es Leute, die aus dem Metier kommen und euch unter die Arme griffen?

Beim ersten Pferdefest haben wir alles selbst gemacht. Planung, Werbung und Umsetzung. Wir waren alle zwischen 16 und 21 Jahre alt und einige von uns hatten mehrere hundert Euro vorgestreckt, um die Sache zu realisieren. Helfen lassen haben wir uns nicht, weil wir weder das Budget noch Bock auf irgendwelche Bedenken und Vorschriften hatten, die mit der Integration von Profis immer einhergehen. Wir haben uns eine Musikanlage geliehen und selbst die Bands in Eigenregie abgemischt. Das hat sich auch so angehört. Den Bass hatten wir versehentlich auf die Bühne gestellt und so vibrierte jedesmal die ganze Bühne. Wir selbst sind zusammen mit den Gästen auf der Bühne rumgesprungen und die letzte Band konnte nicht mal mehr auftreten. Im Laufe der Jahre haben wir dann nach und nach verschiedene Dinge professionalisiert. Zum einen haben wir selbst dazu gelernt, zum anderen haben wir verschiedene Aufgaben an Profis ausgegliedert. Unser Verein ist zudem größer geworden und die Vereinsmitglieder bringen ihre Expertise aus verschiedenen Bereichen mit ein.

Wie sieht bei euch die Vorbereitungszeit aus? Ihr arbeitet als Verein, entsprechend vermutlich eher ehrenamtlich und in eurer Freizeit?


Sobald das Pferdefest vorbei ist, beschäftigt man sich bereits mit dem nächsten Pferdefest. Keiner von uns erhält auch nur einen Cent. Viele von uns kennen sich seit der Schulzeit und obwohl viele der Organisatoren mittlerweile in Köln, Berlin, Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet leben ist durch die Organisation des Pferdefests der Kontakt nie abgerissen.  Es ist ein gemeinsames Hobby, das wir nun seit über zehn Jahren ausüben. Man spricht über Bands, Künstler und Artisten , die man sich auf dem Pferdefest vorstellen könnte aber auch über Budget oder die Toilettensituation. Man trifft sich zu gemeinsamen Besprechungen. Außerdem sieht man sich mindestens einmal im Jahr eine Woche lang um gemeinsam unser Fest aufzubauen. Das entschädigt für alles.


Sechs Wochen vorher ist das Fest ausverkauft – das gibt natürlich Planungssicherheit, aber viele Leute suchen gerade auch noch letzte Tickets. Bei so großem Andrang würde man sicherlich auch gerne die Publikumszahlen erhöhen, was allerdings wegen der räumlichen Gegebenheit nicht möglich ist. Es sah aber nicht immer so rosig aus. Gab es denn besonders große Tiefschläge, nach denen ihr das Fest am liebsten komplett abgesagt hättet?

Richtige Tiefschläge hat es eigentlich nicht gegeben. Das letzte Jahr in der Güterhalle Bernkastel 2010 war ziemlich anstrengend. Wir hatten schon 1500 Gäste reingelassen und immer noch standen mindestens 500 Besucher vor der Tür, die unbedingt aufs Pferdefest wollten. Durch den großen Andrang hatten viele von uns das Gefühl nur noch Ausrichter und nicht mehr Teil des Ganzen zu sein.  
Um uns diesen Stress 2011 zu ersparen, sind wir auf die Eiserne Weinkarte gewechselt. Auf Werbung hatten wir verzichtet und so kamen auch lediglich knapp 400 Besucher, also über 1000 Leute weniger als im Vorjahr. Gekommen sind aber die Richtigen und es war ein richtig schönes Fest. In dem Jahr haben wir auch zum ersten Mal die Wanderung durch die Weinberge durchgeführt. Grandios!

Euer Programm ist verglichen mit anderen Festivals ein wenig anders. War das von Anfang an so und was kann man als junges Fohlen auf dem Pferdefest erwarten?

Was heißt denn anders? Wir haben eine Bühne, wir haben Livemusik, wir haben Djs und wir haben einige Artisten und Schausteller, die für großes Trara sorgen. Wir schauen halt ein wenig pluralistischer auf die Festivalwelt und schnappen uns die Rosinen. Gute Musik verläuft nicht entlang von Geschmack. Als junger Besucher sollte man eine Erfahrung erhoffen. Was musikalisch zu erwarten ist, kann man ja unserem Line-Up entnehmen.

Zum Schluss noch Organisatorisches für diejenigen, die Tickets haben: Wie schaut es mit Übernachtungsmöglichkeiten aus und wie erreicht man das Pferdefest am Besten? Und sollte man irgendwas auf jeden Fall einpacken?

Zur Übernachtung bietet euch in Kues sowie in Wehlen direkt an der Mosel ein schöner Campingplatz für kleines Geld einen Zeltplatz an. Infos unter www.pferdefest.de.
Mitzubringen sind gute Laune und festes Schuhwerk. Es ist nicht möglich, mit dem Auto zum Veranstaltungsgelände zu kommen, daher bitten wir alle darum an der gemeinsamen Wanderung zum Veranstaltungsgelände teilzunehmen. Wer im Rollstuhl sitzt oder aus anderen Gründen nicht an der Wanderung teilnehmen kann, meldet sich bitte bei michael.bastgen@pferdefest.de.

Vielen Dank für die vielen Infos und ein entspanntes, friedliches und vor allen Dingen schönes Pferdefest!
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