Das Musiknetzwerk Trier gründete sich einst, um der lokalen Bandszene Hilfestellung zu leisten, Strukturen zu schaffen und auch mit der Stadt Trier zu kooperieren - und ab dem 20. November geschieht dies alles mit einer brandneuen Veranstaltungsreihe: Ein fester Programmpunkt soll entstehen, der lokalen Acts eine regelmäßige Bühne bietet, während gleichzeitig das in letzter Zeit etwas angeschlagene Exhaus, Dinosaurier der Trierer Musikszene, wieder mit ins Boot geholt wird. Ein Zusammenspiel von Musik "zum Spaß" und den nötigen finanziellen Aufwänden, die Konzertveranstaltungen allem D.I.Y.-Ethos zum Trotz mit sich bringen. Alle zwei, drei Monate soll die Reihe über die Bühne gehen, bevorzugt mit lokalansässigen Formationen, die Teil des Musiknetzwerks sind. Dabei wird Wert auf eine ausgewogene Mischung gelegt: Bands, die sich womöglich schon ein gewissen Namen erspielt haben, werden mitunter mit blutjungen Rookies kombiniert, die an ihrem Bekanntheitsgrad erst noch feilen müssen. Eine gewisse Kohärenz das Genre betreffend soll trotzdem vorherrschen.
Vor allem der finanzielle Aspekt von Konzertveranstaltungen ist schwierig zu handhaben und hier setzt das Musiknetzwerk Trier an. "Gerade neue Bands sollen merken, dass Musik eine Wertigkeit hat - und dementsprechend auch Geld dafür bekommen", sagt Jimi Berlin. "Eine ordentliche Anlage, ein fester Mixer und Catering wollen auch bezahlt werden. Wir sorgen für das passende Drumherum und einen netten Abend, damit man sich wohlfühlt und gut behandelt wird." Weiterhin stehe man in Kontakt mit Menschen, die die Auftritte in Zukunft eventuell auch filmen und mitschneiden.
Beim Auftakt am 20. November trifft Indie-Rock auf ungestümen Punk: Kotau (siehe Foto/Video) sind eine neue Band aus Musikern, die bereits in der Vergangenheit mit anderen Formationen Erfahrung gesammelt haben, so zum Beispiel bei den Rage Against The Machine-Tributoren Renegades of Funk. Driving Dogs sind Newcomer, ungefähr 18 Jahre alt und spielen Punk-Rock à la Green Day.
Weiterhin plant das Musiknetzwerk Trier Kooperationen mit dem Mergener Hof und der Popfarm Bonn und bietet verschiedene Workshops an, unter anderem demnächst mit der Songwriterin Lucy van Org (Lucilectric, Übermutter) oder Musikproduzent Marcel Sude. Hierbei trägt das Netzwerk einen Teil der Kosten, um die Workshops zu einem günstigeren Preis anbieten zu können. Generell ist es die Intention, die Aktivitäten des Musiknetzwerks in Zukunft auszuweiten. "Das Musiknetzwerk Trier ist ein gemeinnütziger Verein, in dem sich grundsätzlich jeder beteiligen kann", so Jimi Berlin weiter. "Noch ist nicht alles fertig, aber die nötigen Strukturen sind in Arbeit. Wir bestellen das Feld, auf dem regionale Musiker dann weiterarbeiten können, zur Zeit sind wir auf der Suche nach weiteren Interessenten, die die Vereinsarbeit unterstützen möchten."
