Stadtgespräch
09.08.2013 16vor.de Christian Jöricke
"Musiknetzwerk Trier"

Musiker helfen Musikern

​Am 17. August 2013 geht das Projekt "Musiknetzwerk Trier" an den Start. Mit dem Projekt von Ole Kernbach und Simon Baumeister soll die lokale Musikszene unterstützt und gestärkt werden. Weitere Unterstützung erhält das Netzwerk durch das Kulturbüro und die Musiker Jimi Berlin, Michael Kernbach und Wolfgang Zähringer. Am Starttermin findet zudem ein Konzert im Exhaus statt.

 
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​Was Trier musikalisch zu bieten hat, kann man unter anderem immer Anfang Januar beim "Bunker bebt"-Festival im Exhaus erleben. Dort treten fast alle Bands auf, die im ehemaligen Bunker in Trier-Nord proben. Meist sind es weit über ein Dutzend. Nun ist der Bunker nicht das einzige Gebäude in Trier, das Proberäume beherbergt. Auch neben der Luke und in der Güterstraße gibt es Räume, in denen Bands an ihren Fertigkeiten feilen und sich auf Konzerte vorbereiten können. 


Auftrittsmöglichkeiten bieten unter anderem das Exzellenzhaus, die MJC, die Tufa und verschiedene Kneipen. Doch wie kommt man heran an Proberäume und Gigs, gerade wenn man sich in der Trierer Musikszene nicht so gut auskennt? "Wenn ich als Musiker nach Trier ziehe, habe ich niemanden, der mir helfen kann", sagt Ole Kernbach. Darum hat er zusammen mit Simon Baumeister, mit dem er in der Deathcore-Band Cheiron spielt, das "Musiknetzwerk Trier" gegründet. "Es soll eine zentrale Anlaufstelle für Musiker sein", erklärt Baumeister. "Die Leute sollen wissen, wo sie hinmüssen, wenn sie Musik machen wollen." 


Das Projekt richtet sich aber auch an Veranstalter und Musikinteressierte vor der Bühne. Dazu soll auf der Homepage, die am 17. August 2013 freigeschaltet wird, ein Bandregister entstehen. Trierer Musiker sind aufgerufen, sich auf der Seite anzumelden. 


"Wir möchten damit auch auf die regionale Musikszene aufmerksam machen", sagt Michael Kernbach, Vater von Ole, Betreiber der "Popfarm" in Bonn und Ex-"Orthopädischer Strumpf". "In Trier gibt es viele gute Bands." 


Ein Forum soll ihnen unter anderem mit Veranstaltungen geboten werden. So findet am 17. August 2013 auch gleich das erste Festival des Musiknetzwerkes statt: Um 17:00 Uhr (Einlass) beginnt auf der Sommerbühne im Exhaus "Back to the Future", an dem neben den beiden jungen Formationen Cheiron und Surface Sky auch Triers langjährige Rocken-das-Haus-Garanten Spy Kowlik und The Shanes sowie die nur zu besonderen Anlässen zusammenkommenden Bands Big Fart und 5 im grünen Bett auftreten. Die Einnahmen erhält der Verein. Wie schon die des Tefftivals im vergangenen Dezember, das in diesem Jahr fortgesetzt werden soll. 


Wenn genug Geld und vor allem ein geeignetes Gebäude vorhanden sind, soll in Trier ein Rock- und Pophaus mit Proberäumen und Büro entstehen. "Die Stadt hilft gerne beim Vermitteln", bietet Roman Schleimer vom Kulturbüro an. "Wir sind froh, dass es endlich einen konkreten Ansprechpartner gibt." 


"Das 'Musiknetzwerk Trier' versteht sich als Plattform, die vom Mitmachen lebt und die Vielfalt der regionalen Musikszene bündelt. Aber auch deren Belange unterstützen und publik machen will", erkären die Organisatoren, die einige Ideen für ihr Projekt haben. Wenn es erstmal angelaufen ist, sollen beispielsweise auch Kooperationen mit der Szene in Luxemburg entstehen. Zudem würde man gerne wieder so etwas wie den Rockförderpreis schaffen. Über Erfolg oder Misserfolg der Plattform entscheidet das Interesse der Trierer Musiker​.​

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